Sieben Tonnen!

Die Hauspostille des Rathauses jubelt: Sieben Tonnen CO 2 beim STADTRADELN eingespart. STADTRADELN ist eine Kampagne zum Schutz des Weltklimas. Organisator ist das Klima-Bündnis, dem rund 1.700 Städte, Gemeinden und Landkreise angehören. Das Klima-Bündnis bittet eigentlich darum, das Wort Einsparung nicht zu verwenden: Zum einen ersetze nicht jede Fahrt beim STADTRADELN tatsächlich eine Autofahrt, zum anderen könnten beispielsweise Personen, die überhaupt kein Auto haben, strengenommen nie etwas einsparen.

Wer mit dem Fahrrad am Wochenende eine Runde um den Speichersee dreht, spart aber möglicherweise doch etwas. Nämlich dann, wenn dafür eine Autofahrt an den Starnberger See wegfällt. Schließlich kann man nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Wie viel CO 2 -Ausstoß auch vermieden wird, es ist müßig, das beziffern zu wollen. Darauf kommt es gar nicht an.

Beim Wettbewerb STADTRADELN geht es um Spaß am und beim Fahrradfahren. Und darum, möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu gewinnen. Etwa 25 Millionen Tonnen CO 2 ließen sich in Deutschland vermeiden, wenn alle Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden. Das wäre ungefähr 30% des gesamten durch PKW und Krafträder verursachten CO 2 – Ausstoßes. Vorsätze sind nicht nur etwas für Neujahr. Wer keine Lust hat, möglichst viele Kilometer auf dem Fahrrad zu schrubben und deswegen dem STADTRADELN eher skeptisch

gegenübersteht, könnte sich für die drei Wochen STADTRADELN im nächsten Jahr persönlich vornehmen, das Auto für alle innerörtlichen Fahrten stehen zu lassen. Zugegeben heißt das, öfter die Woche einzukaufen. Aber dafür ist auch alles frischer. Dass die Benutzung des Autos für die Fahrt zum Sport ein Widerspruch in sich ist, sieht nicht jeder so.

Aber drei Wochen Verzicht müssten doch möglich sein. Und dann sehen wir weiter.

Rüdiger Zwarg