GRÜNE fordern Nachbesserung der MVV-Tarifreform

S-Bahn-ZugDie vorliegende MVV-Tarifreform bietet für ca. 70 % der MVV-Fahrgäste im Landkreis München Vergünstigungen und für alle Vereinfachungen. Trotzdem weist sie auch gravierende Schwachpunkte auf: „Der Freistaat Bayern hat offensichtlich noch nicht verstanden, dass der Landkreis München unmittelbar vor einem Verkehrskollaps steht, wenn nicht schnellstmöglich massiv in den öffentlichen Personennahverkehr investiert wird! Der Freistaat muss sich nicht nur durch Ankündigungen, sondern tatsächlich auch durch höhere staatliche Zuschüsse auch in die MVV-Tarifreform engagieren! Ziel einer MVV-Tarifreform sollte es daher sein, attraktive Angebote zu schaffen, um vom Auto auf den öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen.“ so der Verkehrsexperte der Grünen-Kreistagsfraktion und Landtagskandidat Dr. Markus Büchler.

Im Einzelnen beantragen die Grünen im Kreistag, dass Landrat Göbel beauftragt wird, im Verbundrat des MVV folgende Änderungen für die geplante MVV-Tarifreform 2019 durch Nachverhandlungen herbeizuführen: Alle Gemeinden des Landkreises München werden in die M-Zone aufgenommen, alle Tickets für Kinder und Jugendliche sowie explizit die Einzel-/ Streifen- und Tageskarten sowie alle Tickets der Außenbereiche (M+6) sind im Abo-Bereich günstiger anzubieten. Die Finanzierung dieser Änderungen wird nicht über eine weitere Erhöhung der Ticketpreise, sondern durch Zuschüsse des Freistaats, der Landeshauptstadt München und der betroffenen Landkreise vorgenommen. Außerdem sollen für die nächste MVV-Tarifreform 2021 weitere Vereinfachungen (z.B. 1 €/Tag), das elektronische Ticket incl. elektronische Fahrpreisfindung sowie Reformen im Ticket -Vertrieb mit Nachdruck angestrebt werden und Landrat Göbel wird beauftragt, sich bei der neuen Regierung des Freistaats Bayern für kostenlose Fahrten mit dem ÖPNV in ganz Bayern für Jugendliche einzusetzen.

Auch MVV-Abonnenten aus den Außenbezirken, die trotz eines oft katastrophalen S-Bahnangebots,  schon jetzt für ihre Bereitschaft statt des Autos den MVV zu nutzen, hohe Kosten zu tragen haben, sollten daher nach Wunsch der Grünen zukünftig entlastet werden. Die Grünen erhoffen sich dadurch Anreize zu schaffen, um auf diesem Weg einigen PKW-Durchgangsverkehr für den Landkreis München ersparen zu können.

„Viele SPD-Bürgermeister im Norden des Landkreises und die Landtagskandidaten von CSU und SPD machen derzeit mit der MVV-Tarifreform viel Wirbel im Vorfeld der Landtagswahl. Das heißt aber nicht, dass “der Norden” auch tatsächlich benachteiligt ist. Im Gegenteil: Im Vergleich zu jetzt werden die meisten Nord-Gemeinden bei den meisten und wichtigsten Tarifen besser gestellt. Das Hauptproblem ist, dass einige Gemeinden, wie z.B. Unterschleißheim nicht wie andere Gemeinden des Landkreises, wie z.B. Putzbrunn, Aschheim oder Oberhaching, nicht dem Innenraum zugeschlagen wurden und so nicht zusätzlich besser gestellt wurden. Die tatsächlichen Verlierer sind nämlich Sauerlach, Schäftlarn-Ebenhausen und z.T. Aying, die teilweise Tariferhöhungen in zweistelliger Prozenthöhe schlucken müssen. Als Kreisräte sollten wir jedoch den gesamten Landkreis im Blick haben und nicht nur den eigenen Kirchturm!“ so Grünen-Fraktionschef Christoph Nadler.

Hier der Antrag im Wortlaut.

 

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