Nachhaltige Siedlungspolitik – den Flächenfraß stoppen

Grüne, nachhaltige Siedlungspolitik vermeidet Flächenfraß und sorgt für umweltfreundliche Wohnmöglichkeiten, die allen Generationen offenstehen.

Flächenfraß stoppen

Der Schutz der bestehenden Grünflächen und Wälder ist eines der wichtigsten Ziele unserer Politik. Naherholungsgebiete in der Natur sind wichtig für unsere Lebensqualität. Neue Gewerbegebiete mit Großhandelsketten auf der grünen Wiese wollen wir zugunsten kleinerer Läden in den Ortszentren vermeiden. Großprojekte im Münchner Landkreis, wie Bau- und Möbelmärkte auf der grünen Wiese, die riesige Flächen irreparabel versiegeln, müssen weiterhin von grüner Politik erfolgreich vermieden werden. Nur durch ressourcenschonenden Umgang mit unserer Natur können unsere Flächen und Böden auch für kommende Generationen erhalten werden!

Bauen und Wohnen – nachhaltig und zukunftsfähig

Dem Siedlungsdruck kann nur mit einer Nachverdichtung bestehender Gebiete begegnet werden. Dabei ist auf generationengerechtes und umweltverträgliches Bauen zu achten. Neue Wohnungen müssen barrierefrei und dem demographischen Wandel angepasst sein, z.B. in Form von Mehrgenerationenhäusern. Bestehende Wohnungen sind dem anzupassen bzw. durch Wohnungstauschprojekte bedarfsgerecht zu verteilen. Besonders zu berücksichtigen ist der Wärmeschutz von Gebäuden, durch den sich Energie, CO2- Ausstoß und für die Nutzer auch Geld sparen lässt. Vom Gesamtenergieverbrauch eines Privathaushaltes (Mobilität ausgenommen) entfallen ca. 85% auf Raumheizung und Warmwasserbereitung. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass bei Neubauten und Sanierungen möglichst energiesparend gebaut wird und nur regenerative Energien zu Einsatz kommen. Um Individualverkehr zu vermeiden, sollen Wohngebiete und Bahnhöfe mit ausreichend Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs verbunden sein. Projekte wie autofreies Wohnen wollen wir fördern und Orte des Wohnens und Arbeitens miteinander verbinden.

Mietpreise im Zaum halten

Der Landkreis München steht unter einem sehr starken Zuzugsdruck, was die Mieten der bestehenden Wohnungen in den letzten Jahren explodieren ließ. Durch maßvolle Ausweisung neuer Wohnbaugebiete in den Gemeinden an geeigneten Stellen, wie z.B. an den S-Bahnästen, Abrundungen von bestehenden Siedlungen und Schließen von Baulücken speziell für geförderten Wohnungsbau kann der Landkreis München zusammen mit der Baugesellschaft München-Land einen Teil dazu beitragen, dass die Mieten nicht im gleichen Maße steigen wie bisher. Die gerade erst beschlossene finanzielle Unterstützung des sozialen Wohnungsbaus durch den Landkreis ist aufzustocken. Der Landkreis soll gezielt den Genossenschaftswohnbau fördern, um die hohen Mietpreise des freien Wohnungsmarktes einzudämmen. Träger von Genossenschaftswohnungen sollen unterstützt und deren Angebot durch kommunalen Wohnungsbau ergänzt werden.

BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN treten ein für:

  • Nachverdichtung statt Neuausweisung: Bevor neue Baugebiete am Ortsrand, abseits der öffentlichen Verkehrsmittel ausgewiesen werden, müssen zunächst alle Möglichkeiten der innerörtlichen Nachverdichtung ausgeschöpft sein.
  • Wohnen und Arbeiten am gleichen Ort: Gewerbeflächen dürfen nur noch dann ausgewiesen werden, wenn gleichzeitig ein entsprechendes Angebot an bezahlbarem Wohnraum geschaffen wird. Schwerpunkt zukünftiger Baupolitik muss im Bereich des Wohnungsbaus liegen.
  • Unterstützung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus: Wohnungssuchenden, die bereit sind, in gemeinschaftlicher Selbsthilfe den Bau von Wohnungen zu organisieren, sind vergünstigte Grundstücke und Darlehen zur Verfügung zu stellen. Denn durch genossenschaftlich organisierte Projekte werden langfristig preisgebundene Wohnungen geschaffen.
  • Förderung des kommunalen und sozialen Wohnungsbaus: Wohnungssuchende wollen wir über den kommunalen Wohnungsbau, zum Beispiel über Projekte der Baugesellschaft München-Land versorgen. Denn derzeit liegen 700 Anträge auf Sozialwohnungen vor, die nicht vermittelt werden können.
  • Barrierefreie Wohnungen: Der Behindertenhilfeplan belegt, dass es zu wenig Wohnungen für ältere und behinderte Menschen gibt. Deshalb muss eine Förderung immer zur Bedingung haben, dass die Wohnungen barrierefrei gebaut werden.
  • Förderung des integrierten Wohnens: Wir setzen uns für die Förderung integrierter Wohnprojekte ein, bei denen unterschiedliche Altersgruppen und soziale Schichten miteinander wohnen. Damit kann eine Ghettobildung in den Wohnquartieren vermieden werden.
  • Gerade an die Jüngeren muss in der Wohnungspolitik gedacht werden (kleine Appartements, Möglichkeit für Wohngemeinschaften), damit der Auszug aus dem Elternhaus nicht zwangsläufig mit dem Wegzug aus der Gemeinde verbunden ist.

Ökologische Grundsätze

 Bei öffentlichen Bauvorhaben im Landkreis München muss auf die Umweltverträglichkeit der Baumaterialien wie PVC-Freiheit, Verbot von Tropenholz, natürliche Dämmstoffe etc. geachtet werden. Darüber hinaus sollen die Städte und Gemeinden entsprechende Hinweise in die Bauleitplanung einfließen lassen und die Verwendung umweltverträglicher Baumaterialen beim Verkauf von Grundstücken und bei der Inanspruchnahme von Förderprogrammen zur Bedingung zu machen.

 

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