Atom-Castoren rollen durch Garching

Im 2. Halbjahr 2019 soll es so weit sein. Es sei denn, wir werden wieder angelogen, was den Zeitpunkt anbelangt. Seit der Forschungsreaktor 2004 in Betrieb genommen worden ist, sind dort die gebrauchten Uran-Brennelemente im sogenannten Abklingbecken zwischengelagert. Sie waren aus 8 Kg hoch angereichertem (93%) Uran hergestellt worden und enthalten nach der Verwendung noch ca 85%, nun hochangereichertes, hochradioaktives Uran.

Diese Brennelemente sollen nach Ahaus in ein Lager gebracht werden, das für AKW-

Zwischenlager für radioaktive Brennelemente in Ahaus

Brennstoff  gedacht war. Der in Kernkraftwerken verwendete Brennstoff hat nur ca. 3 % Uran 235. Der Protest aus Ahaus im Münsterland (Nordrheinwestfalen) gegen das waffenfähige Material ist sehr verständlich. Die eigentlich folgerichtige Lagerung des Atom-Bombenstoffs in Bayern wurde vom Ministerpräsidenten Seehofer “völlig uneigennützig” verweigert. Die neue Bundesministerin Schulze hat dazu nichts zu sagen, als dass alles schon in Ordnung gehen wird.

Auch die BRD hatte sich zur Vermeidung der  Proliferation (Nichtverbreitung von Atomwaffen) verpflichtet für Forschungsreaktoren kein hochangereichertes Uran (HEU=High Enriched Uranium) mehr zu verwenden und vorhandene Reaktoren auf niedrig angereichertes Uran (LEU) umzurüsten. Dafür wurde eigens das hochverdichtete Uran entwickelt. Die Garchinger ignorierten aber die auch von der BRD verabschiedete internationale Vereinbarung,

https://www.rertr.anl.gov/

missbrauchen das hochangereicherte, hochverdichtete Uran in Ihrem Atomreaktorfür die hohe Anreicherung und stellten sich insofern auf eine Stufe mit Schurkenstaaten, die sich um solche Abkommen nicht scheren. Prof. Petry, der frühere Leiter des Reaktors, stellt sich entweder  dumm oder er ist tatsächlich so dumm, dass er sich wirklich keine Szenarien von Terrorismus und Entwendung vorstellen kann.

Die USA lieferten in der Folge des Vertragsbruches für den FRM II kein Uran. Die FRM Betreiber beziehen daher den Reaktorbrennstoff von unseren “sicheren Freunden” aus Russland, die dafür eigens das nötige Material aufbereiten.

Eigentlich wurde bei der Genehmigung durch den GRÜNEN Minister Trittin  auferlegt bis zum Jahr 2010 den Reaktor umzustellen auf niedrig angereichertes Uran (LEU). Offenbar wurde damals von der TUM vorgetäuscht, dass die Absicht und das Wissen dazu tatsächlich besteht. Die Frist wurde von der Folgeregierung in Berlin immer wieder verlängert. Heute geht man von dem Ziel-Jahr 2030 aus. Glaubhaft ist auch das nicht. Da die Genehmigung also erschlichen wurde mit einem Versprechen, das man nie einhalten wollte, sollte die Genehmigung widerrufen und der Reaktor still gelegt werden.

Den im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien, außer uns GRÜNEN, ist die Vertragsbrüchigkeit und das Gefahrenpotential sowohl international als auch national völlig egal. Auch die schwarz-rote Bundesregierung hält still bzw. beschwichtigt.

 

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