Archiv Jahr 2003

Artikel veröffentlicht: Samstag, 10. Mai 2003

FRM II 3. Teilbaugenehmigung – Information

Dringlichkeitsantrag zur Stadtratssitzung vom 15. Mai 2003

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Anlässlich der Informationsveranstaltung zur Betriebsaufnahme des FRM II stelle ich für Bündnis 90/ Die Grünen und im Namen der „Bürger Gegen Atomreaktor Garching e.V.“ folgenden

Antrag:

Die Stadt prüft die erteilte 3. TEG (3. Teilerrichtungsgenehmigung) für den FRM II des Bayerischen Umweltministeriums und schöpft entsprechend dem Bürgerentscheid von 1999 alle rechtlichen Möglichkeiten aus, eine rechtskräftige Genehmigung für den FRM II zu verhindern.

Begründung:

Obwohl die Bindungsfrist für den Bürgerbescheid rechtlich abgelaufen ist, hat die Stadt Garching die Pflicht den Bürgerentscheid umzusetzen. Dies ist sie den Bürgern schuldig, die ihre Ablehnung des neuen Forschungsreaktors zum Ausdruck gebracht haben und bei Untätigkeit der Stadt Garching in ihrem demokratischen Vertrauen auf Würdigung ihrer Belange vor den Kopf gestoßen würden.

Mit freundlichen Grüßen,
Ingrid Wundrak

 

 

Artikel veröffentlicht: Donnerstag, 05. Juni 2003

Reaktor FRM II geht in Betrieb

Leserbrief zu “Der Reaktor läuft an – FRM II in Garching als Jobmaschine” (?) und Aufgespießt “Kurz-Audienz” vom 05.06.2003 (Münchner Merkur)

Ist wohl doch nicht alles so spurlos abgetropft, was die kleine Hausfrau Ingrid Wundrak und ihre Mitstreiter, den „Allerhöchsten Herren Entscheidungsträgern“ der Regierung und der zuständigen Ämter, in Sachen FRM II vorgeworfen hat? Wie könnte es sich sonst erklären lassen, dass sogar das „blonde Fallbeil“, wie Minister-präsident Stoiber von seinen, ihn offenbar inniglich liebenden Parteifreunden zu F.J. Strauß-Zeiten, genannt wurde, eine Garchinger Hausfrau kennt?

Viel Feind – viel Ehr – heißt`s im Volksmund – was will man mehr – ja z.B. dass er nicht bloß über Biergarten-Mobiliar stolpert, wie im MM berichtet – und wieso sollte das etwa kein schlechtes Omen sein, wie`s im MM geschrieben steht?

Dass „die“ (wer bitte) mich „geschafft“ haben, wie`s der derzeitige (fast) „Alleinherrscher über Bayern“ feststellte, ist halt nur „der Wunsch der Vater des Gedankens“ – oder meint der, in seinem Machtrausch gefangene, dass das Grundgesetz außer Kraft gesetzt sei? Das wär natürlich nach dem Geschmack des Alpen-Ajatolas und seines kratzbuckelnden Gefolges. Nichts desto Trotz – die freie Meinungs-Äußerung – lassen wir uns nicht nehmen und wir werden sie jetzt und in Zukunft praktizieren – ob`s den „christlichen und sozialen“ Herrschaften passt oder nicht!

Man muss schon ein rechter Zyniker und Menschen – Verachter sein, wenn man den Atomforschungsreaktor als Jobmaschine und Wohlstandsgarant (für wen) bezeichnet – aber es ist den „Herren Wichtig Wichtig“ nichts zu blöde um sich und den Garchinger „Atomsündenfall“ gut zu „verkaufen“: Oder kann mir vielleicht einer sagen wie durch so ein Atom-Unding auch nur ein Arbeitsplatz oder eine Rente sicherer wird oder Tausende fehlende Ausbildungsplätze in den neuen Bundesländern entstehen sollen. Oder schafft`s der Reaktor, dass berühmtbeliebte „Pleities“ wie ein Herr K., von eben diesen Herren der Bayerischen Regierung mit öffentlichen Geldern gehätschelt, seine ganz persönlichen, ins trockene gebrachten Schäfchen, mit ein paar, jetzt Arbeitslosen, teilt?

Vielleicht gelingt es ja Finanzbeamten mit Hilfe des Reaktors, dass z.B. Fußball-Millionäre, von Stoiber besonders hofiert, Steuern und Abgaben in der BRD entrichten, nämlich dort wo sie einsacken – so wie`s jeder Lohnempfänger auch tun muss.

Schaun` ma` a`moi dann seng` ma`s scho`,- dass nix i`s wia a hoasse Luft vom Herrn Landesfürscht und seine Hofschranzen.

Ich bitte um Veröffentlichung – vielen Dank

Herzliche Grüße
Ingrid Wundrak

P.S. „Landesfürscht“ ist absichtlich so geschrieben!!

Artikel veröffentlicht: Montag, 16. Juni 2003

Reaktorvorfall

Leserbrief zu “Vorfall am Reaktor ist aufgeblasen” vom 16.06.2003 (Münchner Merkur)

Hurra, unser Stadtrat ein Hort von Reaktorkapazitäten.

Herr Riedl schöpft sein Wissen über die Sicherheit des Garchinger Reaktors aus seinem Physikstudium. Herr Fröhler vertraut darauf, dass Herr Dr. Böhning, seine Frau und Kinder nett seien. Frau Gabor setzt Reaktorängste mit denen vor Hunden oder Gewittern gleich.

Bürgermeister Solbrig genügt es gar den Reaktor anzuschauen um dessen Sicherheit zu erkennen. Eine seherische Gabe, die er auch einer Garchinger Bürgerin zutraut. Dieser hatte er die Besichtigung des Reaktors empfohlen, nachdem sie ihm ihre Sorge über dieses Gerät mitgeteilt hatte. Wahrscheinlich streicht Solbrig über den Lack seines Dienstautos um festzustellen, dass die Bremsen funktionieren.

Atomphysik als Studienfach hat bei den Studenten schon lange keinen Reiz mehr, weshalb die TU händeringend nach Bewerbern sucht. Ein Beratervertrag mit Solbrig wär die Lösung. Schließlich vertraut dieser nicht nur seinen „Experten“. Er ist offensichtlich selber einer, der das Atomphysikwissen mit der „Bürgermeistermilch“ eingesogen haben muss. Schon bevor Skeptiker überhaupt öffentlich reagieren können, stellt Solbrig zu den undichten Fässern fest: „Die Geschichte soll nicht aufgeblasen werden“. Haben etwa die Reaktorgegner die Feuerwehr aus 3 Gemeinden veranlasst der Werksfeuerwehr der TU zu Hilfe zu eilen!? War`s der Pförtner oder ein Fehler der unfehlbaren Technik?

Aufgeblasen ist eher der Bürgermeister, wenn er sich, ohne wenn und aber, mit „Wir sind vorbereitet, „Wir haben… in Rechnung gestellt, dass etwas schief gehen kann“ mit den Betreibern identifiziert. Etwas (zweifelhaften) Glanz der Wissenschaft und der Bayerischen Spitzenpolitiker möchte er wohl auf sich abstreifen. Ein Ehrensenatortitel ist zur Zeit nicht zu vergeben. Nachdem der Reaktor in trockenen(?) Tüchern geglaubt wird, hat der „Mohr“ Helmut Karl offenbar seine Schuldigkeit getan, er konnte gehen und ward nicht einmal mehr bei Stoibers Einstolpern zum Reaktoranstich geladen?? Solbrig hechelt zwar noch dem Auslaufmodell Zehetmair, wegen einstiger vager Versprechungen zur Umgehungsstrasse nach – doch der – hat andere Probleme, und Stoiber ist nur froh, dass „die Wundrak geschafft ist“ und interessiert sich nicht die Bohne mehr für Garching. Die „U-Bahn“ , vermeintliche Gegenleistung für das Atomreaktorwohlverhalten ist so und so unentbehrlich für die TUM in Garching, wie jetzt hoffentlich jeder sehen kann – oder? Jeder weitere Bauwunsch der TU, vom Schuppen bis zur großen Fakultät, wurde vom super-fachkompetenten Stadtrat schnellstens brav abgenickt. Vorher sich zu vergewissern, dass man wirklich monetäre Hilfe von der Staatsregierung zur Lösung der drängenden Straßenverkehrsprobleme in Garching bekomme, war nie drin. So hat man jedes mögliche Faustpfand liebedienerisch dem Antragsteller auf dem Silber-Tablett serviert.

Was haben wir zu lernen? Dass die TU für gar nie nix verantwortlich ist!

Was wissen wir?

Die Rente ist sicher. Der SPD-Gewinn der Landtagswahl ist sicher. Der Atomreaktor ist sicher, weil der Bürgermeister sicher ist, dass er sicher ist…..!!

 

 

 

 

Artikel veröffentlicht: Sonntag, 16. November 2003

Bürgermeister ignoriert Anliegen von Behinderten

Ingrid Wundrak (Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Garching) stellt fest, dass Bürgermeister Solbrig offensichtlich Probleme von Menschen mit Behinderungen ignoriert.

Liegt Garching in Europa?

Ingrid Wundrak (Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Garching) stellt fest, dass Bürgermeister Solbrig offensichtlich Probleme von Menschen mit Behinderungen ignoriert.

Bereits Mitte August 2001, also als noch Herr Karl Bürgermeister war, hatte sie den Antrag gestellt, der Stadtrat möge einen Bericht über die behindertengerechte Ausführung städtischer Gebäude, Plätze, Straßen und Wege, unter Einbeziehung von Fachleuten und Betroffenen, erstellen lassen. Daraus sollten Regeln über künftiges Handeln gefolgert und jährlich Mittel nach Haushaltslage eingestellt werden.

Nichts ist geschehen. Auch ein Erinnerungsschreiben vom 9.6.2002 an Bürgermeister Solbrig in der neuen Stadtratsperiode hatte nichts gefruchtet. Herrn Solbrig ist dieses Thema so gleichgültig, wie die Geschäftsordnung des Stadtrats, nach der Anträge in angemessener Frist behandelt werden müssen.

Anscheinend liegt Garching, das sich immer als besonders weltoffen bezeichnet, nicht in Europa, sonst hätte es das „Europäische Jahr Der Behinderten Menschen 2003“ mitbekommen“ und wenigstens darauf reagiert.

Ingrid Wundrak

Artikel veröffentlicht: Donnerstag, 04. Dezember 2003

Optimaler Lärmschutz an der A9 – Papiertiger brüllt

Leserbrief zu “Notfalls sogar Sitzstreik” vom 04.12.2003 (Süddeutsche Zeitung)

Papiertiger brüllt

Juhu…., Bürgermeister Solbrig posaunte in der Bürgerversammlung zum Thema „optimaler Lärmschutz an der A 9“: „Wenn Sitzstreiks auf der Autobahn wirklich was bringen, bin ich sofort dabei“. Na so was !? Als Fraktionsvorsitzender hatte er, mit seinen Genossen, vor Jahren meine diesbezügliche Forderung noch distinguiert lächelnd abgetan. Wegen dieser Kehrtwendung möchte ich Herrn Bürgermeister als Hausfrau und „Berufdemonstrantin“ daher folgenden Brief an die Planfeststellungsbehörde vorschlagen:

„Nach Ihren Unterlagen und Äußerungen müssen wir davon ausgehen, dass die Autobahndirektion den Garchingern bei der Verbreiterung der A9 den optimalen Lärmschutz verweigert. Nun gibt es Bürger in Garching, die Sie durch Demonstrationen nötigen wollen sich für eine Autobahn-Einhausung zu entscheiden. Ich möchte mitmachen, indem ich sitzend mit anderen die Autobahn blockiere.

Als Repräsentant der Bürger (gewählterPolitiker) bin ich mit Ihnen aber sicherlich einig, dass Druck von der Strasse (Pöbel-Demo) sachgerechte Entscheidungen nicht beeinflussen darf.

Wenn Sie mir also bestätigen, dass meine Demonstration erfolgreich sein wird, kann ich ohne Furcht die Obrigkeit verletzt zu haben, mich von der Autobahn tragen lassen“.

Hoffentlich startet unser neuer Bürgermeister nicht als Tiger und landet auch als Bettvorleger von Behörden und grosskopferten Politikern.

Ingrid Wundrak

Nachtrag: Wie erwartet wurde die Autobahnverbreiterung ohne Abstriche, nur mit einem “Flüsterbelag” durchgeführt.