Ortsentwicklung

Wir GRÜNEN in Neubiberg treten für eine nachhaltige Ortsentwicklung ein. Wesentlicher Bestandteil ist eine intelligente Bauplanung, die Verkehr vermeidet und Nahversorgung ermöglicht, sowie die Förderung von Bussen, Bahnen und des Fahrradverkehrs. Das Wachstum der Gemeinde muss so gestaltet werden, dass die Lebensqualität erhalten, bzw. verbessert wird. Unsinnige Großprojekte wie z.B. die Ansiedlung von überdimensionierten Verbrauchermärkten lehnen wir ab. Dringend notwendig ist ein städtebauliches Gesamtkonzept: Unser Anspruch ist, Neubiberg als lebendige Gemeinde zu gestalten, in der Wohnen, Einkaufen und Arbeiten im Einklang stehen. Des Weiteren muss die Tendenz zur weiteren Versiegelung gestoppt werden: Verringerung des Flächenverbrauchs, Erhaltung der Freiräume und Bewahrung der Landschaft vor Zersiedelung muss aus unserer Sicht Priorität haben.

Gesamtortsplanung

Die Ortsentwicklung von Neubiberg ist nach wie vor durch städtebauliche Konzeptlosigkeit geprägt. Notwendig ist eine neue Planung auf der Grundlage eines städtebaulichen Gesamtkonzepts, in dem Neubiberg und Unterbiberg gemeinsam betrachtet werden

Hauptstraße

Die Neubiberger Hauptstraße ist als zentrale Einkaufsstraße zwischen S-Bahn und Kaiserstraße für alle Verkehrsteilnehmer/innen attraktiv weiterzuentwickeln. Im Gegensatz zur bisherigen Planung stellen wir uns einen erlebbaren Raum vor, der neben Einkaufsmöglichkeiten ebenfalls zum Verweilen einlädt. Allerdings brauchen wir dafür eine Lösung zur Regelung des dominanten Autoverkehrs. Konkrete Maßnahmen können sein: Abkehr von der gradlinigen Führung der Hauptstraße und die Einrichtung beidseitiger roter Schutzstreifen für Radfahrer sowie die Anlage ausreichender Fahrradständer. Ein durchdachtes Konzept zur Gestaltung von Straßeninseln zur „Entschleunigung“ des Autoverkehrs und der Vorrang des Busverkehrs können die Belastung durch das Verkehrsaufkommen reduzieren. Barrierefreier Ausbau der Hauptstraße ist dabei im Sinne der Generationengerechtigkeit und für Menschen mit Beeinträchtigungen unbedingt zu beachten. Baum- und Grünpflanzungen geben ein freundliches, einer Gartenstadt entsprechendes, Gesamtbild.

Gestaltungshoheit und Nachverdichtung

Für mehr als die Hälfte der bebauten Fläche von Neubiberg sind die bestehenden Bebauungspläne nicht zukunftsweisend und bürgernah. Somit kann die Gemeinde dem hohen Nachverdichtungsdruck kaum etwas entgegen setzen. Die Gestaltungshoheit wird nicht oder nur geringfügig umgesetzt. Wir fordern flächendeckend Bebauungspläne mit niedriger Flächenausnutzung, sowie die Fortschreibung des gültigen Nachverdichtungsplans von 1994. Dies führt zu Planungssicherheit und Gleichbehandlung für alle Bauwilligen. Insbesondere bei großen Flächen ist auf Bauträger möglichst zu verzichten.

Bahnhofsvorplatz und Gelände an der Freiherr-von-Stengel-Straße

Ein weiterer Schwerpunkt im Gemeinderat und der Lokalpolitik wird in der nächsten Legislaturperiode die Umsetzung des Bebauungsplans 60B (früheres MüPuLa-Gelände am Neubiberger S-Bahnhof) sein. Nachdem die Entscheidung über die Planung bereits abgeschlossen ist, gilt es nun die Umsetzung aktiv mitzugestalten. Zentraler Punkt ist hier die Steuerung des Verkehrs. Aus unserer Sicht müssen die Verkehrsberuhigung und -sicherheit die wichtigsten Ziele sein. Ideal umzusetzen wäre dies durch die Einführung von „shared space“ als Verbindung zwischen dem Gelände an der Freiherr-von-Stengel-Straße und dem Durchgang zur Hauptstraße: Die dadurch erzielte Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer/innen erhöht die Sicherheit von Fußgänger/innen und Fahrradfahrer/innen an diesem Knotenpunkt und bildet eine „Brücke“ zur Hauptstraße. Wir wollen die Entwicklung dieser zentralen Fläche aufmerksam beobachten und durch unsere Vertreter/innen im Gemeinderat im Sinne einer bürgernahen Gestaltung einfordern. Wie im Fall Kaufland geschehen, ist unser Anliegen, dabei die Öffentlichkeit an der Diskussion zu beteiligen.

Nutzung des Grundstücks Tannenstraße für ein Mehrgenerationenhaus