Grüne Energie für Sauerlach

Unsere Chance, dem Klimawandel zu begegnen.

Er ist angekommen: zuerst in der Wissenschaft, etwas später bei der UNO, offiziell auch in der marktfixierten Bundesrepublik, natürlich vollmundig in Bayern, als Worthülse auch in unserer Gemeinde und ganz besonders bei der Jugend – der Klimawandel.

Also ein starkes Alarmzeichen für Sauerlach, die bisherige fossile Energie durch erneuerbare Energien zügig zu ersetzen. Die Kommune wollte offiziell bereits 2007 mit der „Energievision“ und 2016 mit dem Programm „29++“ Verantwortung übernehmen und entsprechend umsteuern. Was wurde daraus? Das Sauerlacher Energiemonitoring zeigte auf: Im Jahr 2003 lag der CO2-freie Anteil der in der Gemeinde verbrauchten Energie bei ca. 12%, im Jahr 2016 bei ca. 24%. Behält man diese Tendenz bei, wird das angestrebte Ziel von 100% erneuerbarer Energie in 130 Jahren erreicht. Kurz: Die bisherige Energiepolitik in Sauerlach ist krachend gescheitert. Es ist allerhöchste Zeit, umzudenken und gegenzusteuern.

Hinzu kommt noch ein finanzieller Aspekt: Die Kosten für importierte Energie (Strom, Gas, Heizöl und Treibstoff) betragen für unsere Gemeinde jährlich ca. 25 Mio. €. Diese werden an milliardenschwere global agierende Konzerne, die außer Profit keine anderen Interessen haben, abgeführt. Die Kosten in Höhe von jährlich ca. 8 Mio.€ für Schäden, die derzeit an unserer Umwelt angerichtet werden, sind darin aber nicht enthalten. Diese Kosten werden sozialisiert, d. h. der Bürger muss bezahlen – insbesondere die jüngere Generation.

Sauerlach sollte sein Potenzial lokal nutzen.
Weshalb lenken wir diese Energie- und Kapitalflüsse nicht um? Weshalb nutzen wir nicht das lokal vorliegende große Flächenpotenzial und geben unseren Bürgern die Chance für lokale Investitionen? Überschlägige Berechnungen ergeben, dass wir den gesamten Strombedarf für Haushalt, Gewerbe, Wärmepumpen und E-Autos über PV-Anlagen selbst erzeugen können – ganz ohne Kohle, Erdöl, Gas und Uran. Benötigt werden hierzu neben den Dächern auch landwirtschaftliche Flächen in der Größe des derzeitigen Maisanbaus. Wir sollten nicht warten, bis ein Konzern als Investor unsere Flächen nutzt, um die erzeugte Energie dann wieder an die Sauerlacher – gewinnbringend für ortsfremde Aktionäre – zu verkaufen.

Die Kommune weiß durch ihr Energie-Monitoring genau, wo Sauerlach steht und was konkret getan werden kann, um die gefassten Beschlüsse zu realisieren. Sicher, der finanzielle Spielraum der Kommune ist begrenzt und auch nicht dafür vorgesehen. Sie kann aber motivieren und Wege bereiten, zum Beispiel PV-Freiflächenanlagen im Flächennutzungsplan vorsehen, das Stromnetz übernehmen und – evtl. gemeinsam mit anderen Landkreisgemeinden – die Konzessionsabgabe ausschließlich für erneuerbare Energie verwenden oder darauf verzichten.

Sauerlach kann seinen Strombedarf aus lokalen Energiequellen decken
Im Sommer 2019 wurde die Bürger-Energie-Sauerlach eG (BES) gegründet. Deren Ziel besteht genau darin, das Sauerlacher Potenzial lokal zu nutzen und Bürger, Vereine, Gewerbe und Kommune daran zu beteiligen. Je intensiver die Kooperation innerhalb Sauerlachs ist, desto schneller, konsistenter und gründlicher gelingt die Umstellung auf Erneuerbare Energie.

Moliѐre meinte einst: „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ Ganz in diesem Sinne setzen wir Grüne auf alle, die sich ernsthaft beim Thema Energiewende engagieren und geben ihnen unsere volle Unterstützung!