Ein Berg an Brennelementen und Problemen

Er­nüch­tern­de Bilanz nach zehn Jahren For­schungs­re­ak­tor Garching: Das zehn­jäh­ri­ge Be­triebs­ju­bi­lä­um des Gar­chin­ger For­schungs­re­ak­tors FRM II gibt nach Ansicht der Land­tags-Grü­nen keinen Anlass zur Selbst­be­weih­räu­che­rung. „Die Bilanz des Gar­chin­ger Atom­re­ak­tors ist an­ge­sichts der voll­mun­di­gen Ver­spre­chun­gen doch sehr er­nüch­ternd”, resümiert Ludwig Hartmann, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Grünen im Landtag. War­tungs­pau­sen, un­vor­her­ge­se­he­ne Er­eig­nis­se und Störungen haben dazu geführt, dass statt geplanter 50 Re­ak­tor­zy­klen lediglich 34 gefahren werden konnten. „Auch die anfangs pro­pa­gan­dis­tisch hoch gejubelte Krebs­be­kämp­fung hat sich als glatter Fehl­schlag erwiesen”, betont Ludwig Hartmann. Die von der Staats­re­gie­rung er­war­te­ten 120 Patienten pro Woche wurden nach seinen In­for­ma­tio­nen „bei weitem nicht erreicht”.

Die Gar­chin­ger Neu­tro­nen­for­scher stehen aber auch nach zehn Jahren noch vor einem ge­wal­ti­gen Pro­blem­stau. Die geplante Umrüstung auf niedriger an­ge­rei­cher­tes Uran musste hin­aus­ge­scho­ben werden. Die ab­ge­brann­ten Brenn­ele­men­te füllen zunehmend das örtliche Zwi­schen­la­ger und es ist un­ab­seh­bar, wann mit den ersten Ab­trans­por­ten begonnen werden kann. „Auch die Kor­ro­si­ons­pro­ble­ma­tik im Re­ak­tor­be­cken ist nach unseren In­for­ma­tio­nen immer noch nicht endgültig gelöst”, so Ludwig Hartmann, der gespannt ist auf die künftigen Re­ge­lun­gen zum Ka­ta­stro­phen­schutz, nachdem die Strah­len­schutz­kom­mis­si­on eine Aus­wei­tung der Ka­ta­stro­phen­schutz­zo­nen gefordert hat.

 

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