Demokratische Werte sind nicht angeboren, sondern müssen erlernt werden. Und das am Besten von klein auf. Doch bis zum 18. Geburtstag sind die Mitwirkungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in der Politik begrenzt. Was (Kommunal-)Politiker*innen tun können, um für ihre Mitsprache und Beteiligung zu sorgen, darüber haben die Teilnehmer*innen der Kreisversammlung im Januar diskutiert. Ob Jugendforen, Jugendbeiräte, Schüler*innenmitverwaltung oder Jugendparlamente – der Weg, junge Menschen in demokratische Prozesse einzubeziehen, kann auf vielfältige Weise stattfinden. Wie Hugo Fischer und Lena Schuster vom Kreisjugendring München-Land in ihrem Vortrag betont haben, ist bei all dem aber das Wichtigste, aktiv auf die Kinder und Jugendlichen zuzugehen, ihre Anliegen sichtbar zu machen und sie vor allem ernst zu nehmen.
Frederik Börner, Jugendreferent in Neubiberg, hat dies getan und es mit ermöglicht, dass in seiner Gemeinde im September 2021 ein Jugendparlament gewählt wurde. In der Kreisversammlung hat er von sehr reflektierten Jugendlichen berichtet, die fähig sind, selbstständig ihre Ideen in die Kommunalpolitik einzubringen – etwa am runden Tisch der Gemeinde zur Energiewende.
In einem anschließenden angeregten Austausch unter den Teilnehmer*innen wurde über die aktuelle Herausforderung der Jugendarbeit gesprochen, politische Beteiligung auch in Pandemie-Zeiten zu ermöglichen. Dabei wurde deutlich, dass Kinder und Jugendliche seit mittlerweile zwei Jahren keine Lobby beim Erlass der Corona-Maßnahmen haben und es umso wichtiger ist, dass die Kommunen auf die Jugend zugehen, ihre Anliegen aufnehmen und sichtbar machen. Jugend findet immer in der Gegenwart statt, unabhängig von einer Pandemie. Daher muss Jugendbeteiligung auch jetzt gefördert und ausgebaut werden, waren sich alle einzig. Zudem wird es in den nächsten Jahren einen großen Aufhol- und Nachholbedarf geben.
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