Grünes Projekt: Coffee to go again

Julia Post aus Grä­fel­fing hat ein tolles Projekt auf­ge­zo­gen, um Müll zu vermeiden. Sie er­mög­licht es, dass man seine eigenen Kaf­fee­be­cher statt der Ein­weg-to-go-Be­cher auch auswärts befüllen lassen kann. Hier berichtet sie uns wie es soweit kam.

Katharina Schulze unterstützt Julia Post als Mentorin

Katharina Schulze, MdL, un­ter­stützt Julia Post als Mentorin

Am Anfang meines Projektes stand folgende Idee: genauso wie wir Stoff­beu­tel mit zum Einkaufen nehmen, sollten wir auch einen wie­der­ver­wend­ba­ren Becher für den Kaffee für unterwegs dabei haben. Mithilfe der Workshops in Berlin, des Ge­dan­ken­aus­tau­sches unter uns Trainees und der Un­ter­stüt­zung meiner Mentorin Katharina Schulze (MdL in Bayern) war bald ein konkretes Konzept ent­wi­ckelt und Coffee to go again war geboren.

In Deutsch­land landen ca. 320.000 Ein­weg­be­cher auf dem Müll. Jede Stunde. Und dabei sind sie durch­schnitt­lich nur 15 Minuten in Gebrauch. Ihre Her­stel­lung kostet Unmengen an Res­sour­cen: ca. 43.000 Bäume, 1,5 Mil­li­ar­den Liter Wasser und 22.000 Tonnen Rohöl. Jedes Jahr. Doch dieses Problem ist einfach zu lösen – wir haben es sprich­wört­lich in der Hand: wir bringen unseren eigenen Mehr­weg­be­cher mit. Vor allem bei unseren Ritualen morgens auf dem Weg zur Uni oder zur Arbeit ist das besonders leicht umsetzbar. Das Logo von Coffee to go again si­gna­li­siert den Kund*innen genau das: Mehr­weg­be­cher herzlich will­kom­men! Und deutsch­land­weit hängen bereits schon 40 solcher Sticker bei Cafés, Kiosken, Bä­cke­rei­en und Cof­fee-Shops. Standorte sind bisher München, Augsburg, Berlin, Landshut, Gar­misch-Par­ten­kir­chen und Farchant. Da ich in Grä­fel­fing geboren und auf­ge­wach­sen bin, darf natürlich auch das Würmtal nicht fehlen: Das Café VorOrt in Neuried ist mit dabei. Und die Bäckerei Sickinger mit 8 Filialen macht zwar nicht mit, stellt nun aber immerhin auf ver­kom­pos­tier­ba­re Becher um. Außerdem wurde mir verraten: wer einen sauberen Becher mitbringt, würde nicht leer ausgehen.

Das Konzept kann natürlich mit An­reiz­sys­te­men un­ter­stützt werden, dies bleibt den Pro­jekt­teil­neh­mer*innen aber selbst über­las­sen. Lang­fris­tig arbeite ich an einem Pfand­sys­tem und vernetze gerade in­ter­es­sier­te Gastronom*innen mit­ein­an­der. Meine Vision: alle teil­neh­men­den Pro­jekt­part­ner*innen bieten den gleichen Pfand­be­cher an und ich als Kund*in kann mir einen Kaffee zum Mitnehmen kaufen, durch die Stadt spazieren oder mit der Bahn quer durch die Republik fahren und den Becher ganz bequem beim nächsten Pro­jek­teil­neh­mer*in wieder abgeben.

Jede*r kann mitmachen: bestellt mit Eurem Becher doch in Zukunft einen Coffee to go again, auch wenn das Logo dort noch nicht hängt. Oder überzeugt am besten gleich Eure*n Lieb­lings­bä­cker*in von dem Projekt, den Sticker gibt es kostenlos auf der Face­book-Sei­te von Coffee to go again oder per Mail post[at]cof­fee-to-go-again[dot]de .

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