Energiewende im Landkreis München: Von der Vision zur Aktion!

Die im Jahr 2006 einstimmig im Kreistag verabschiedete Energievision des Landkreises München ist besser als ihr Ruf: Erstmalig bekundeten alle Fraktionen im Kreistag ihre Absicht, sich für die Energiewende im Landkreis München einzusetzen. Die Energiewende im Landkreis München kam endlich in den Fokus der Öffentlichkeit. Zuständigkeitsprobleme, bürokratische Hemmnisse, aber auch fehlender politischer Wille bei Einigen führten dazu, dass die Energievision nur selten über Absichtserklärungen und viel Klein-Klein herauskam.

Hinzu kommt ein konzeptionelles Problem: Zwar fokussiert die Energievision das wichtige Sparen, lässt jedoch Aussagen zur Verminderung des Ausstoßes von klimaschädlichen Gasen wie CO2 vermissen. Deshalb ist eine Neuformulierung richtig.

Kreisrat Dr. Markus Büchler: “Trotz großer Behinderungen durch Bund und Land ist der Anteil der regenerativen Energien deutschlandweit auf jetzt 26% gestiegen. Unser Ziel muss es jedoch sein, 100% zu erreichen, weil alle Atomkraftwerke 2022 endlich abgeschaltet sein werden und Energiegewinnung aus Kohle und Gas keine Alternative ist! Zum Beispiel im Mobilitätsbereich werden wir künftig noch mehr erneuerbaren Strom benötigen und nicht weniger. Deshalb muss nicht der absolute Stromverbrauch gesenkt werden, wie es die alte Energievision vorhatte, sondern der CO2-Ausstoß muss weg. Das ist das eigentliche Problem.”

Fraktionssprecher Christoph Nadler: “Es muss ein Weg gefunden werden, auf dem alle Gemeinden, die Bevölkerung und die Wirtschaft für die Energiewende eingebunden und begeistert werden. Wir brauchen landkreisweite Förderprogramme, müssen Anreize schaffen, die Öffentlichkeitsarbeit verstärken und als Landkreis selbst Investitionen in die Energiewende tätigen!” Auch wenn Bund und Land die Energiewende torpedieren (Stichwort 10H-Regelung, EEG-Novelle und Trassendiskussion), ist die kommunale Ebene umso mehr gefragt. Die Vision war gut, jetzt sind aber endlich Taten gefragt! Die Energievision 2.0 soll sie jetzt bringen.”

 

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