Mobilität & Lebensqualität

MOBILITÄT VON MORGEN

Emis­si­ons­frei, zu­ver­läs­sig und günstig mit Bus, Bahn und Radl

Mobilität bedeutet für die GRÜNEN Freiheit und Teilhabe. Mobilität ist ein Teil der Da­seins­vor­sor­ge der öf­fent­li­chen Hand. Das Bedürfnis nach Mobilität wächst, ins­be­son­de­re im Bal­lungs­raum München, dessen Be­völ­ke­rungs­zahl schnell zunimmt.

Anstatt Bun­des­stra­ßen und Au­to­bah­nen zu ver­brei­tern oder gar neu zu bauen wollen wir GRÜNE das Bus- und Bahn­an­ge­bot sowie Fuß- und Radwege ausbauen, um mehr Mobilität für alle Bür­ge­rin­nen und Bürger zu er­mög­li­chen. Damit Mobilität so einfach wie möglich wird, setzen wir auf die Chancen der Di­gi­ta­li­sie­rung. Wir streben eine App an, mit der Nut­ze­rin­nen und Nutzer alle Mo­bi­li­täts­dienst­leis­tun­gen vom Leihrad über Bus und Bahn bis zur Mit­fahr­ge­le­gen­heit bequem und einfach finden und buchen können. Für uns GRÜNE ist klar: Die Mobilität von morgen ist emis­si­ons- und bar­rie­re­frei, sicher, digital vernetzt und autoarm.

Gleich­zei­tig bereitet uns der Verkehr große Sorgen in Bezug auf Kli­ma­schutz, Flä­chen­ver­brauch, Luft­qua­li­tät, Ver­kehrs­si­cher­heit und Lärm­schutz. Auf den Straßen herrscht zu den Stoß­zei­ten Stau, die S-Bahn wird immer un­zu­ver­läs­si­ger und voller. Stra­ßen­raum und freie Flächen sind in der dicht be­sie­del­ten Region München knapp. Es kann nicht funk­tio­nie­ren, wenn alle Menschen ihre täglichen Wege mit dem Auto zu­rück­le­gen. Deshalb brauchen wir at­trak­ti­ve, bequeme und günstige Al­ter­na­ti­ven zum Auto, um den Stra­ßen­ver­kehr zu re­du­zie­ren. Das Stra­ßen­netz ist längst fer­tig­ge­stellt, jahr­zehn­te­lang wurde einseitig in Stra­ßen­bau in­ves­tiert.

S-Bahn in­tel­li­gent ausbauen

Das Rückgrat des öf­fent­li­chen Verkehrs im Landkreis München ist und bleibt die S-Bahn. Wir GRÜNE wollen die S-Bahn wieder zu­ver­läs­si­ger und leis­tungs­fä­hi­ger machen. S-Bahn-Fah­ren soll wieder angenehm werden. Dazu brauchen wir un­ab­hän­gig vom Bau der sündhaft teuren und wenig sinn­vol­len zweiten Stamm­stre­cke in Münchens In­nen­stadt:

  • Ver­dich­tung der Takt­zei­ten im Stoß­ver­kehr auf einen 10-Mi­nu­ten-Takt und einen durch­ge­hen­den 20-Mi­nu­ten-Takt auf allen Au­ße­näs­ten
  • Bar­rie­re­freie Zugänge an allen Stationen
  • S-Bahn-Süd­ring von Pasing/Laim über die Hal­te­punk­te Hei­mer­an­platz, Poc­ci­stra­ße und Ko­lum­bus­platz zum Ost­bahn­hof
  • S-Bahn-Nord­ring von Allach und Moosach über Schwa­bing-Nord zum Ost­bahn­hof
  • schnellst­mög­li­cher zwei­glei­si­ger Ausbau bislang ein­glei­si­ger S-Bahn­stre­cken
  • sofortige Ka­pa­zi­täts­er­wei­te­run­gen durch den ver­stärk­ten Einsatz von Langzügen (drei statt zwei Wagons)
  • durch­gän­gi­ger S-Bahn­ver­kehr auch Nachts (ins­be­son­de­re am Wo­chen­en­de im 1h-Takt)
  • Zu­sätz­li­che Hal­te­punk­te der Re­gio­nal­zü­ge und der S-Bahn
  • Bessere Fahr­rad­mit­nah­me­mög­lich­kei­ten und kos­ten­lo­ses WLAN
  • Aus­schrei­bung des S-Bahn­sys­tems, um Al­ter­na­ti­ven zum der­zei­ti­gen Betreiber (DB AG) zu ermitteln und bessere Ver­trags­be­din­gun­gen zu erhalten

Auch wenn der Freistaat Bayern und nicht der Landkreis für die S-Bahn zuständig ist, werden wir im Kreistag weiterhin Druck machen, dass der S-Bahn­aus­bau vor­an­kommt. Als ein­woh­ner­stärks­ter Landkreis Bayerns müssen der Landkreis München und sein Landrat bzw. seine Landrätin lauter und ve­he­men­ter den Ausbau vom Freistaat ein­for­dern.

Bus­ver­kehr weiter ausweiten

Derzeit wird ein neuer Nah­ver­kehrs­plan für den Landkreis München er­ar­bei­tet. Wir haben uns für eine Über­ar­bei­tung ein­ge­setzt, da ein solcher Plan der Schlüssel zu mehr Bussen im Landkreis ist. In der Neu­auf­la­ge werden weitere Ver­bes­se­run­gen enthalten sein, unter anderem Ex­press­bus­se innerhalb des Land­krei­ses München, und zwar dort, wo der drin­gends­te Bedarf besteht: zwischen unseren Land­kreis­ge­mein­den, um die Lan­des­haupt­stadt München herum sowie als Quer­ver­bin­dung zwischen den stern­för­mig aus­ge­rich­te­ten S-Bahn­li­ni­en. Hier wächst der Verkehr besonders stark und mangels einer Ring-S-Bahn fahren bislang viele mit dem Auto. Ex­press­bus­se, die wichtige Ziele und Um­stei­ge­bahn­hö­fe mit­ein­an­der verbinden, sind ein erster Schritt, um Al­ter­na­ti­ven zum Auto anbieten zu können. Am­pel-Vor­rang­schal­tun­gen und eigene Busspuren sollen nach und nach die Busse weniger im Stau stehen lassen. Wir GRÜNE werden uns im Kreistag für die rasche und voll­stän­di­ge Umsetzung des neuen Nah­ver­kehrs­plans einsetzen. Damit Busfahren bei uns nicht nur zu­ver­läs­sig und bezahlbar sondern auch bequem ist, fordern wir schnellst­mög­lich WLAN in allen Land­kreis­bus­sen. Nacht­bus­se sollen ins­be­son­de­re am Wo­chen­en­de ge­währ­leis­ten, dass Schicht­ar­bei­te­rin­nen und Par­ty­gän­ger auch außerhalb des Stadt­ge­biets um­welt­freund­lich, zu­ver­läs­sig und sicher nach Hause kommen.

In der letzten Wahl­pe­ri­ode wurde der von den GRÜNEN durch­ge­setz­te Nah­ver­kehrs­plan ins Leben gerufen. Damit konnte das Bus­an­ge­bot im Landkreis München um spek­ta­ku­lä­re 60% aus­ge­wei­tet werden! Ein großer Erfolg auf dem Weg, die „Öffis“ at­trak­ti­ver zu machen. Dabei wurden viele Buslinien neu geordnet, Takte ver­dich­tet und z.B. auf Abend­stun­den und das Wo­chen­en­de aus­ge­wei­tet.

Seilbahn, Trambahn, Stadt-Um­land-Bahn: Offen für Neues

Wir GRÜNE wollen neue Schie­nen­ver­kehrs­mit­tel im Landkreis München bauen. Das braucht einen langen zeit­li­chen Vorlauf, weswegen die Planungen endlich starten müssen. Bereits 2017 wurde eine Reihe von Mach­bar­keits­stu­di­en be­schlos­sen, die der Landkreis München mangels Personal aber erst einmal für zwei Jahre in der Schublade versenkt hat.

Die Land­krei­se in Bayern sind nicht nur für Busse zuständig, sondern auch für den Schie­nen­ver­kehr (abgesehen von der S-Bahn). Bereits heute verkehren, vom Kreistag München bestellt, die U-Bahn nach Garching und die Trambahn nach Grünwald. Aber das reicht nicht, um die Mobilität der Zukunft zu gestalten. Wir GRÜNE wollen U-Bahn-Ver­län­ge­run­gen oder Stra­ßen­bah­nen auf folgenden Routen: von Mar­tins­ried über Planegg in Richtung Landkreis Fürs­ten­feld­bruck, von Neu­per­lach-Süd über Ottobrunn nach Brunn­thal-Nord oder Tauf­kir­chen, im rasch wach­sen­den Münchner Osten sowie von Garching nach Neufahrn. Ferner wollen wir das zwar alte, aber gute Konzept einer Stadt-Um­land-Bahn wieder auf­grei­fen: eine Trambahn, die Gemeinden im Umland Münchens mit­ein­an­der verbindet und das Fehlen einer Ring-S-Bahn aus­gleicht.

In den letzten Jahren haben sich daneben Seil­bah­nen als moderne urbane Ver­kehrs­mit­tel ent­wi­ckelt. Leis­tungs­fä­hig und schnell wie eine Stra­ßen­bahn befördern sie Menschen leise, kos­ten­güns­tig, emis­si­ons- und bar­rie­re­frei. In­ter­es­sant ist die kurze Planungs- und Bauzeit von nur wenigen Jahren. Deshalb wollen wir Seil­bah­nen für Quer­ver­bin­dun­gen, die bislang gar nicht oder nur un­ge­nü­gend mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln er­schlos­sen sind: zum Beispiel von Dachau nach Ober­schleiß­heim, von Grünwald nach Pullach oder tan­gen­tia­le Quer­ver­bin­dun­gen im Süden und Osten des Land­krei­ses.

Auch gänzlich neue Konzepte sollten Gehör finden. So wäre es denkbar um S-Bahn­sta­tio­nen herum autonome Minibusse fahren zu lassen. So können Bür­ge­rin­nen und Bürger die letzte Meile von der Bahn zur Haustür auch be­wäl­ti­gen wenn kein Fahrrad zur Hand ist, oder Schnee liegt. Damit können auch Ort­schaf­ten abgedeckt werden die noch keine Schie­nen­an­bin­dung haben.
Damit würde der In­no­va­ti­ons­stand­ort München und Region auch beim Thema Mobilität Vorreiter sein und zeigen, dass In­no­va­ti­on, Be­quem­lich­keit und Nach­hal­tig­keit Hand in Hand gehen.

Der MVV muss günstiger werden – für junge Menschen kostenlos

Die MVV-Ta­rif­re­form ver­güns­tigt die Mo­nat­sti­ckets für die meisten Land­kreis­bür­ge­rin­nen und -bürger. Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt, dem weitere folgen müssen. In Wien kostet das Jah­res­ti­cket nur 365 Euro im Netz der Wiener Linien, das in etwa so groß ist wie die M-Zone. In München ist das Jah­res­ti­cket schlicht­weg zu teuer! Deshalb fordern wir ebenfalls ein 365-Eu­ro-Ti­cket. Wir wissen aber auch, dass zuvor ein besseres Angebot ge­schaf­fen werden muss, damit mehr Pend­le­rin­nen und Pendler vom Auto auf die Öf­fent­li­chen umsteigen.

Als sofortige Maßnahme fordern wir vom Freistaat Bayern die kos­ten­lo­se Be­för­de­rung junger Menschen bis zum 18. Ge­burts­tag und darüber hinaus für junge Er­wach­se­ne in Aus­bil­dung oder Studium.

Vorrang für Fußgänger*innen und Radler*innen

Wir wollen flä­chen­de­ckend den Rad­ver­kehr vor­an­brin­gen und eine „grüne Welle“ für Rad­le­rin­nen und Radler. Denn das Fahrrad erfreut sich wach­sen­der Be­liebt­heit – und das nicht nur in der Freizeit, sondern vor allem auch im All­tags­ver­kehr und bei Pend­le­rin­nen und Pendlern. Mit Pedelecs und eBikes kann man all­täg­li­che Strecken über­win­den, sofern gute Radwege vorhanden sind. Leider sind im Landkreis München kaum leis­tungs­fä­hi­ge und all­tags­taug­li­che Radwege vorhanden. Radfahren ist oftmals aben­teu­er­lich und viel zu oft ge­fähr­lich. Das wollen wir ändern! Seit fünf Jahren wird in­zwi­schen an den Plänen für den ersten Rad­schnell­weg von München nach Garching und Un­ter­schleiß­heim gebastelt. Auf den Baubeginn warten wir noch immer! Weitere Rad­schnell­weg­pro­jek­te sind in Arbeit, aber es geht viel zu langsam voran.

Immerhin konnte in der letzten Wahl­pe­ri­ode das Mie­trad­sys­tem der MVG auf den Landkreis aus­ge­dehnt werden. 21 der 29 Gemeinden sind mit dabei und bieten nun einen Baustein für moderne, vernetzte Mobilität. Wir wollen das Mie­trad­sys­tem um Pedelecs, eRoller und Las­ten­rä­der erweitern, damit Mobilität ohne Auto immer einfacher und at­trak­ti­ver wird. In Kern­be­rei­chen der Gemeinden können wir uns vor­stel­len, das MVGRad nicht nur sta­ti­ons­ba­siert, sondern auch so­ge­nann­tes  „Free­floa­ting“ analog zum Münchner Ge­schäfts­be­reich an­zu­bie­ten.

Außerdem wollen wir GRÜNE erreichen, dass viel mehr gute Ra­dab­stell­mög­lich­kei­ten errichtet werden: wet­ter­ge­schütz­te und sichere ab­sperr­ba­re Ab­stell­mög­lich­kei­ten für hoch­wer­ti­ge Pedelecs, Las­ten­rä­der, Gespanne mit Anhängern sowie normale Fahrräder.

Ruhe und saubere Luft

Die Belastung durch Lärm und Luft­schad­stof­fe zu re­du­zie­ren ist unser Ziel. Dies gelingt am besten durch Ver­kehrs­ver­mei­dung und Ver­la­ge­rung von Au­to­ver­kehr auf Fahrrad und öf­fent­li­che Ver­kehrs­mit­tel. Aber auch eine ver­kehrs­ver­mei­den­de Sied­lungs­ent­wick­lung nach dem Prinzip „Stadt der kurzen Wege“ trägt zur Ent­las­tung von An­woh­ne­rin­nen und Anwohnern bei.

Im dicht be­sie­del­ten und ver­kehrs­rei­chen Bal­lungs­raum München leiden die Bür­ge­rin­nen und Bürger besonders unter Ver­kehrs­lärm und Abgasen. Wo die Be­las­tun­gen zu hoch sind, wollen wir GRÜNE je nach in­di­vi­du­el­len Ge­ge­ben­hei­ten Ge­schwin­dig­keits­be­schrän­kun­gen, ins­be­son­de­re in der Nacht, Lkw-Durch­fahrts­ver­bo­te, Flüs­terbe­lä­ge, Lärm­schutz­wän­de oder andere geeignete Maßnahmen umsetzen. Die Ein­hal­tung der Grenz­wer­te, ins­be­son­de­re bei Feinstaub und Stick­oxi­den, hat für uns höchste Priorität.

Der öf­fent­li­che Raum – Platz für Menschen

Der öf­fent­li­che Raum ist für uns GRÜNE das Gesicht eines Ortes. Wir GRÜNE wollen unsere Straßen, Plätze und öf­fent­li­chen Grün­flä­chen aufwerten. Auch draußen, vor dem Haus oder vor der Gar­ten­tü­re wollen wir uns wohl­füh­len, kom­mu­ni­zie­ren, flanieren, einkehren, verweilen, sitzen, spielen oder Leute treffen können.
Früher war der Stra­ßen­raum ein zweites Wohn­zim­mer, Treff­punkt für Jung und Alt.

Wir wollen die Dominanz des Autos in unseren Orten zu­rück­drän­gen und öf­fent­li­chen Raum le­bens­wer­ter gestalten. Hoch­wer­ti­ger öf­fent­li­cher Raum, zumindest im Orts­zen­trum, un­ter­stützt auch orts­an­säs­si­ge Geschäfte in ihrer Kon­kur­renz zu Dis­coun­tern auf der grünen Wiese. Gut ge­stal­te­ter öf­fent­li­cher Raum bietet Iden­ti­fi­ka­ti­on und macht einen Ort un­ver­wech­sel­bar. Öf­fent­li­cher Raum gibt dem ge­sell­schaft­li­chen Leben Platz. Deshalb: weniger Asphalt für Straßen und Park­plät­ze, breitere Fuß- und Radwege, mehr Begrünung, mehr Sitz­ge­le­gen­hei­ten, größere Frei­schank­flä­chen vor Cafés und Re­stau­rants, mehr Fahr­rad­stän­der, mehr Stra­ßen­bäu­me und Blüh­strei­fen – mehr Le­bens­qua­li­tät!

Kunst und Kultur fördern

Die Le­bens­qua­li­tät unserer Orte und unseres Land­krei­ses wird ent­schei­dend vom kul­tu­rel­len Angebot bestimmt. Kultur ist die Seele eines Ortes. Grüne Kul­tur­po­li­tik schafft Angebote für alle Alters- und Ziel­grup­pen – ob Theater, Museen, Konzerte, Bi­blio­the­ken oder andere kul­tu­rel­le Ein­rich­tun­gen. Ziel unserer Kul­tur­po­li­tik ist es, Qualität und Vielfalt zu er­mög­li­chen – sowohl in der Spitze wie in der Breite. Deshalb arbeiten wir vor Ort daran, die not­wen­di­gen Freiräume für kreative und in­no­va­ti­ve Ideen zu schaffen.

Alle Bür­ge­rin­nen und Bürger sollen an Kunst und Kultur teilhaben können. Auch sub­kul­tu­rel­le Angebote für junge Menschen wollen wir erhalten, ausbauen und fördern. Wichtig sind uns auch lebendige Dis­kus­sio­nen um die his­to­ri­sche, kul­tu­rel­le und soziale Identität der eigenen Stadt, der eigenen Gemeinde. Er­in­ne­rungs­kul­tur, Ge­schichts­ar­beit, Denk­mal­schutz, regionale Li­te­ra­tur- und Kul­tur­pro­jek­te sind Vor­aus­set­zung für die Iden­ti­fi­ka­ti­on der Bür­ge­rin­nen und Bürger mit ihren Kommunen.

WOHNEN & WIRT­SCHAF­TEN

Wohnen muss im Landkreis München wieder bezahlbar werden. Kommunale Woh­nungs­un­ter­neh­men wie die Bau­ge­sell­schaft Mün­chen-Land und andere im Landkreis aktive Wohn­bau­ge­nos­sen­schaf­ten sind hier ein wichtiger Partner des Land­krei­ses sowie der Städte und Gemeinden. Wo preis­wer­ter Wohnraum knapp wird sind sie das stärkste In­stru­ment bei der Schaffung und Erhaltung preis­wer­ten Wohnraums, der so­zi­al­ver­träg­li­chen Mo­der­ni­sie­rung und der Sicherung des sozialen Umfelds in den Quar­tie­ren. Wir wollen die in­ter­kom­mu­na­le Zu­sam­men­ar­beit zur Schaffung von Wohnraum fördern.

Wir sind ver­pflich­tet, uns aktiv für den Kli­ma­schutz und eine intakte Natur ein­zu­set­zen. Be­trach­tet man den welt­wei­ten En­er­gie­ver­brauch, wird man fest­stel­len, dass Gebäude hier einen 40-pro­zen­ti­gen Anteil haben. Hier sollen Wohn­bau­kon­zep­te umgesetzt werden. Wir wollen kli­ma­freund­li­che Wohn­bau­kon­zep­te für gesundes Wohnen und Leben.

Die na­tür­li­chen Res­sour­cen und die Auf­nah­me­ka­pa­zi­tät der Erde für Schad­stof­fe sind begrenzt. Eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung zielt darauf ab, ver­ant­wor­tungs­be­wusst mit den endlichen Res­sour­cen umzugehen, damit heutige und künftige Ge­ne­ra­tio­nen weltweit ein Leben in Würde führen können.

Um Flä­chen­fraß und Zer­sie­de­lung sowie weiteren Verkehr zu vermeiden, fordern wir GRÜNE daher:

  • (Neue) Geschäfte und Gewerbe im Orts­zen­trum, nicht am Ortsrand ansiedeln.
  • In­nen­ent­wick­lung vor Au­ßen­ent­wick­lung: Nach­ver­dich­tung im Ort hat Vorrang, denn durch Nach­ver­dich­tung und In­nen­ent­wick­lung lässt sich der Flä­chen­fraß außerorts vermeiden.
  • Förderung der So­zi­al­ge­rech­ten Bo­den­nut­zung (SoBoN) im gesamten Landkreis, um die Wohn­raum­ver­sor­gung von Haus­hal­ten mit geringen und mittleren Einkommen zu ver­bes­sern.
  • For­cie­rung des öf­fent­li­chen Woh­nungs­baus: im Landkreis soll – mit mehr Personal als bisher – die Bau­ge­sell­schaft Mün­chen-Land mehr Wohnungen un­ter­schied­li­cher Größe schaffen. Nach­hal­ti­ge und öko­lo­gi­sche Bau­ma­te­ria­li­en müssen dabei Vorrang haben. Bei Neubauten sollen La­de­säu­len für E-Autos und eBikes sowie Fahr­rad­stell­plät­ze und Platz für Kin­der­wä­gen ver­pflich­tend sein. Bar­rie­re­frei­heit muss eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sein.
  • Gründung von Woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaf­ten zur Linderung der Woh­nungs­not im Landkreis
  • Räumliche Nähe von Wohnen, Arbeiten und Einkaufen möglich machen
  • Nah­er­ho­lungs­ge­bie­te schaffen und erhalten
  • Fahr­rad­we­ge in Neu­bau­ge­bie­ten von Beginn an mit einplanen bzw. in be­ste­hen­den Sied­lungs­ge­bie­ten nach­rüs­ten
  • Frisch­luft­kor­ri­do­re schaffen, um vor höherer Schad­stoff­be­las­tung und zu­neh­men­dem Lärm zu schützen. Dem Klima- und Um­welt­schutz ist somit Rechnung zu tragen.
  • Wir un­ter­stüt­zen die von der Lan­des­haupt­stadt München aus­ge­hen­de regionale In­itia­ti­ve einer ersten In­ter­na­tio­na­len Bau­aus­stel­lung (IBA) in Bayern als Reallabor für in­no­va­ti­ve, nach­hal­ti­ge und be­stän­di­ge Bau- und Mo­bi­li­täts­kon­zep­te. Im Landkreis München brauchen wir eine kluge Sied­lungs­ent­wick­lung und in­no­va­ti­ve Mo­bi­li­täts­lö­sun­gen, um unsere Le­bens­qua­li­tät zu erhalten und zu steigern. Im Rahmen einer IBA wollen wir hoch­wer­ti­ge und zu­kunfts­fä­hi­ge Bau- und Mo­bi­li­täts­pro­jek­te auch in unseren Landkreis holen.
Innovativ Wirt­schaf­ten

Wir wissen, dass wir uns im Landkreis nicht auf wirt­schaft­li­chen Erfolgen ausruhen dürfen, sondern immer wieder neue Ideen brauchen. Darum sehen wir die Förderung von Start-ups und neuen Talenten als große Aufgabe der kom­mu­na­len Wirt­schafts­för­de­rung. Wir GRÜNE wollen die Po­ten­zia­le re­gio­na­ler Wirt­schafts­kreis­läu­fe und einer ge­mein­de­über­grei­fen­den Zu­sam­men­ar­beit nutzen. Die Ver­net­zung von Kommunen, Un­ter­neh­men, Hoch­schu­len und Ver­wal­tun­gen wollen wir vor­an­trei­ben, um Ko­ope­ra­tio­nen und Wis­sens­trans­fer zu er­leich­tern.

Wir richten die kommunale Wirt­schafts­för­de­rung dabei an nach­hal­ti­gen Kriterien wie Ökologie, Le­bens­qua­li­tät, Mit­be­stim­mung, So­zi­al­stan­dards und Ge­schlech­ter­ge­rech­tig­keit aus. Wir wollen regionale Produkte und Dienst­leis­tun­gen, nach­hal­ti­gen Tourismus, Kli­ma­ver­träg­lich­keit und den sparsamen Umgang mit Ge­wer­be­flä­chen fördern. Hand­lungs­ma­xi­me darf dabei nicht die Hoffnung auf höchst­mög­li­che Ge­wer­be­steu­er­ein­nah­men sein, sondern eine maßvolle und ziel­ge­rich­te­te Ent­wick­lung. Die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung benötigt natürlich auch Fläche. Die ef­fi­zi­en­te Nach­nut­zung be­ste­hen­der Ge­wer­be­flä­chen sollte dabei Vorrang haben und neue Ge­wer­be­flä­chen nur dann aus­ge­wie­sen werden, wenn kommunale Ziele anders nicht erreicht werden können. Ein­kaufs­zen­tren auf der grünen Wiese lehnen wir ab. Ins­be­son­de­re der Ein­zel­han­del in den Orts­zen­tren gerät dadurch zunehmend unter Druck.

Bei Aus­schrei­bun­gen wollen wir darauf achten, dass Wett­be­werb, Re­gio­na­li­tät und öko­lo­gi­sche wie soziale Ver­ant­wor­tung be­rück­sich­tigt werden. Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass die Kommunen ihrer Ver­ant­wor­tung gerecht werden und bei der Be­schaf­fung und der Vergabe sämtliche vor­han­de­ne Spiel­räu­me bei öko­lo­gi­schen, sozialen und men­schen­recht­li­chen Kriterien aus­schöp­fen. Um Fair-Tra­de und Nach­hal­tig­keits­as­pek­te stärker in den Fokus zu rücken, wollen wir noch mehr Städte und Gemeinden im Landkreis München zu Fair-Tra­de-Kom­mu­nen machen.

Di­gi­ta­li­sie­rung vor­an­trei­ben

Starke Kommunen leben von einer starken In­fra­struk­tur. Zu dieser gehört für uns GRÜNE eine an­ge­mes­se­ne Ver­sor­gung mit schnellen In­ter­net­an­schlüs­sen. Wir brauchen mobiles Internet in jedem Dorf. Wir setzen uns auf allen Ebenen für eine flä­chen­de­cken­de Ver­sor­gung mit LTE ganz ohne Funk­lö­cher ein. Hier ist der Bund gefragt, weiße Flecken zu eli­mi­nie­ren und beim Ausbau von 5G ver­bind­li­che Aus­bau­zie­le vor­zu­ge­ben. Auch eine flä­chen­de­cken­de Ver­sor­gung mit Glas­fa­ser­an­schlüs­sen ist uns wichtig. Hierzu stehen För­der­pro­gram­me auf Lan­des­ebe­ne zur Verfügung, die wir voll­um­fäng­lich nutzen wollen. Darüber hinaus un­ter­stüt­zen wir In­itia­ti­ven für freies W-LAN in kom­mu­na­len Gebäuden und im öf­fent­li­chen Raum.

Um die Di­gi­ta­li­sie­rung effektiv nutzen zu können, bedarf es Wissen über aktuelle IT-Ent­wick­lun­gen und Da­ten­schutz in unseren kom­mu­na­len Ver­wal­tun­gen. Deshalb wollen wir GRÜNE, dass in unseren Städten und Gemeinden digitale Leit­bil­der er­ar­bei­tet werden.

Wir wollen Be­hör­den­gän­ge er­leich­tern, War­te­zei­ten in den Bür­ger­bü­ros verkürzen und Be­ar­bei­tungs­ge­büh­ren senken. Deshalb un­ter­stüt­zen wir den zügigen Auf- und Ausbau einer trans­pa­ren­ten und bür­ger­na­hen digitalen Ver­wal­tung.


 

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