Anton Hofreiter über Klimaschutz und Digitalisierung

Umwelt- und Klimaschutz und Digitalisierung – passt das überhaupt zusammen? Lesen wir nicht vom ständig wachsenden Stromverbrauch des Internet und immer mehr statt weniger elektronischen Geräten, die noch dazu oft kurzlebig sind? Auch die digitale Zukunft braucht klare politische Rahmenbedingungen! Die Grüne Bundestagsfraktion hat dazu den Antrag „Digitalisierung ökologisch gestalten“ eingebracht. Wir wissen, dass der Kampf gegen die Erdüberhitzung nicht ohne Technologie-Einsatz zu gewinnen ist, aber die Verbreitung neuer Technologien die Klimakrise nicht noch verschlimmern darf. Die schwarz-rote Bundesregierung hat diese Problematik kaum im Blick, wenn man sich deren „Umsetzungsstrategie Digitalisierung“ anschaut. Die GRÜNEN fordern, die Digitalisierung auf Nachhaltigkeitskurs zu bringen. Der Bund soll Vorreiter sein, bei Beschaffungen der öffentlichen Hand, um damit höchste Standards für Green-IT zu setzen oder um die rund 1.000 Rechenzentren des Bundes bei der Energieeffizienz voranzubringen. Die EU-Ratspräsidentschaft muss Deutschland dafür nutzen, um zum Beispiel das Recht auf Reparierbarkeit auf digitale Gerätschaften auszuweiten oder Effizienzstandards für Videoplattformen zu definieren. Vor allem gilt es sicherzustellen, dass der EU-Green Deal zur Corona-Krise tatsächlich „grün“ wird. A und O ist und bleibt, den schnellstmöglichen Weg zu 100 Prozent Ökostrom zu forcieren. Dazu kommen Energieeinsparung, Energieeffizienz, Ressourcenschonung und eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft. Mit dem richtigen ökologischen Ordnungsrahmen kann Digitalisierung gut ein Motor der Nachhaltigkeit werden.

Toni Hofreiter
Vorsitzender Der GRÜNEN im Bundestag

Bundestags-Antrag “Digitalisierung ökologisch gestalten”

dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/158/1915804.pdf

Grüne Netzpolitik im Bundestag

gruene-bundestag.de/themen/netzpolitik

Umsetzungsstrategie Digitalisierung der Bundesregierung

digital-made-in.de

 

 

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