Damals und Heute: Ingrid Reinhart

OV-Sprecherin und Gemeinderätin in Grünwald

Ich bin am 27.5.86 bei den Grünen eingetreten. Wegen der Zustimmung zum Kosovo-Krieg bin ich als überzeugte Pazifistin kurzzeitig bei den Grünen ausgetreten. Schon lange bin ich wieder überzeugtes Grünes Mitglied. Ich fühle mich in unserem Kreisverband ausgesprochen wohl und angekommen.

 

Wie war Dein erster Kontakt zu den Grünen?

Das war im Rahmen der Proteste gegen Wackersdorf, der Friedensbewegung und dem damaligen politischen Klima in Bayern. Susanna Tausendfreund und Klaus Karwat aus Pullach waren die ersten grünen Kontakte. Mit ihrer Hilfe wurde dann auch bald ein OV in Grünwald gegründet. Wir hatten, trotz der Ernsthaftigkeit unserer Anliegen, doch immer wieder viel Spaß.

Wie war es damals eine Grüne zu sein?

Ich wurde 1990 als erste Grüne Gemeinderätin in den Grünwalder Gemeinderat gewählt und musste schon sehr beweisen, dass ich es mit der Kommunalpolitik ernst meinte und nicht eine unbedarfte Öko-Spinnerin bin. Von FDP und SPD wurde ich willkommen geheißen, vom Rest wurde ich sehr kritisch beäugt. Der politische grüne Gegenwind war für viele im Rathaus eine ganz neue Erfahrung, mit der sie erstmal zurechtkommen mussten.

Wie ist es heute eine Grüne zu sein, was hat sich verändert?

Viele der Themen sind die gleichen geblieben, Naturschutz, Südumgehung, Radwegenetz, Klimapolitik, Verkehr. Die grünen Themen haben mehr Gewicht, wir werden viel ernster genommen, weil wir auch viel Zuspruch aus der Bürgerschaft bekommen und dort auch als „Kümmerer“ wahrgenommen werden.

Was glaubst Du, wie die Grünen im Jahr 2030 sein werden?

Ich hoffe sehr, nicht viel anders als heute, engagiert für eine bessere Welt. Wünschen würde ich mir natürlich mehr Macht, um unsere Dinge durchzusetzen.

 

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