Damit die Münchner S-Bahn mehr leisten kann

Die S-Bahn in München soll leistungsfähiger werden. So das Ziel der Grünen VerkehrspolitikerInnen in der Region München und des verkehrspolitischem Sprechers der Grünen im bayerischen Landtag, Markus Ganserer MdL. Die anstehende Neuausschreibung des S-Bahn Netzes bietet Gelegenheit grundlegende Verbesserungen zu erzielen.

Bis heute ist völlig unklar ob und bis wann die 2. S-Bahn Röhre jemals realisiert werden kann. Die Staatsregierung war viel Zulange ausschließlich auf dieses Prestigeprojekt fixiert, und hat mit ihren Tunnelblick die Chancen welche sich durch die Ausschreibung ergeben aus den Augen verloren. Die Grünen Verkehrsexperten aus dem Ballungsraum München haben deshalb für die bevorstehende Ausschreibung einen entsprechenden Forderungskatalog erarbeitet.

Markus Ganserer MdL: „Ich erwarte von der Staatsregierung, dass sie die Rahmenbedingungen so setzt, dass der künftige Betreiber nicht mehr Millionenbeträge aus dem rentablen System abschöpft sondern sie in Qualität und Service investieren muss. Deshalb muss im Interesse eines echten Wettbewerbs bei der Ausschreibungen des Freistaates Chancengleichheit hergestellt werden. Dazu muss das Netz in Lose aufgeteilt werden, und die Anzahl der Lose die ein Unternehmen gewinnen kann muss limitiert werden.

Für potenzielle Markteinsteiger ist ein Nettovertrag, bei dem das Erlösrisiko für die Fahrgeldeinnnahmen vollständig beim Verkehrsunternehmen liegt, ein nicht kalkulierbares, Markteintrittshindernis. Daher fordern die Grünen dass zukünftig ein Bruttoanreizvertrag ausgeschrieben wird.

Paul Bickelbacher, Stadtrat der Grünen – rosa Liste in München, verkehrspolitischer Sprecher: „Die S-Bahn ist das Rückgrat der Mobilität im Ballungsraum München. Um dem Bevölkerungsanstieg in den nächsten Jahren gerecht zu werden, muss das S-Bahn-System zuverlässiger und leistungsfähiger werden. Dafür braucht es einen engeren Takt, intelligentere Linienverknüpfungen, ein effektiveres Störfallmanagement und transparentere Fahrgastinformationen.“

Dr. Markus Büchler, Kreisrat im Landkreis München, stv. Fraktionssprecher: „Die meisten Fahrgäste sind PendlerInnen aus dem Umland und Leidtragende des permanenten Chaos aus Verspätungen, Zugausfällen und überfüllten, schmutzigen Zügen. Nur wenn diese Ausschreibung Hand und Fuß hat, können für die rund 800.000 täglichen Fahrgäste in der S-Bahn München endlich die heiß ersehnten Verbesserungen besonders was die Pünktlichkeit betrifft, wahr werden. Für uns im Umland wären vor allem durchgehende, pünktliche 10 bzw. 20-Minutentakte und längere Züge mit verbesserten Fahrradmitnahmemöglichkeiten wünschenswert.“

Der S-Bahn-Verkehr in München ist im zweiten Verkehrsdurchführungsvertrag zwischen Freistaat und der DB enthalten. Dieser bestehende Vertrag endet am 31. Dezember 2017. Die S-Bahn München befördert auf einem Netz von 434 Kilometern Länge jährlich 220 Millionen Fahrgäste. Derzeit fährt die S-Bahn München 20,1 Mio. Zugkilometer pro Jahr, Bayernweit bestellt die Bayerische Eisenbahngesellschaft gut 120 Mio. Zugkilometer. Wenn das S-Bahn Netz München als Gesamtpaket ausgeschrieben wird, gibt es wohl nur die DB als eines der ganz wenigen Unternehmen welches in der Lages diese umfangreiche Verkehrsleistung zu erbringen.

 

Verwandte Artikel