Erfahrungsbericht: Europa verbindet uns 

Wir Grüne wollen mehr grenzüberschreitende Bildung. In einem anderen europäischen Land die Schule zu besuchen, zu studieren oder eine Ausbildung oder Praktika zu machen, dort zu leben und zu lernen, hat heute schon für Millionen Menschen die europäische Gemeinschaft konkret erfahrbar gemacht.

Wenn der Austausch über nationale Grenzen hinweg zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Bildungsbiografie aller Unionsbürger*innen wird, ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der europäischen Gemeinschaft geschafft. Bisher reicht der Horizont von Bildungspolitik jedoch viel zu oft nur bis zur Landes- oder Staatsgrenze. Bildungserfahrungen im Ausland sind viel zu oft noch ein Privileg für Akademiker*innen und Menschen mit gutem Einkommen. Das wollen wir ändern. 

Sabine Pilsinger, Grüne Gräfelfing, studierte dank der EU in Oslo (Norwegen).

Das europäische Austauschprogramm Erasmus ist ein Markenzeichen und eine der großen Erfolgsgeschichten Europas. Es hat in den 30 Jahren seines Bestehens die Biografien vieler junger Europäer*innen geprägt. Wir wollen, dass alle jungen Menschen in der EU unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern und von der Schule, die sie besuchen, während ihrer Schulzeit, ihrer Ausbildung oder ihres Studiums die Chance haben, an einem Austausch mit dem europäischen Ausland teilzunehmen.  

Dazu möchten wir das Erasmus-Programm massiv ausbauen, für Schüler*innen, Auszubildende und Studierende. Der Freiheitsraum Europa wurde durch Erasmus und andere Programme wie Move2Learn, LEarn2Move und Erasmus+ für Millionen Menschen Teil ihres Lebensgefühls. So wie für Steffen aus Oberschleißheim, der hier von seinen Erfahrungen berichtet. 

Sabine Pilsinger , Vorsitzende der Grünen im Landkreis

Bildung europäisch gelebt: in Ljubljana 

Steffen Zenth, Grüne Oberschleißheim, studierte dank der EU in Ljubljana (Slowenien).

Ende Januar 2019 bin ich aus meinem Auslandsemester in Ljubljana, Slowenien zurückgekehrt. Dort habe ich an der juristischen Fakultät studiert. Natürlich liegt das Hauptaugenmerk eines Auslandsemesters nicht nur auf dem Erbringen von studentischen Leistungen an der Universität sondern vielmehr darin, mit Studenten aus ganz Europa in Kontakt zu kommen und so seine Sprachkenntnisse und interkulturellen Fähigkeiten zu verbessern.  

Ein Erasmussemester bietet die einmalige Gelegenheit unkompliziert neue Freunde zu finden und die Kulturen anderer europäischer Länder kennenzulernen. Durch das Erasmus+ Programm und der damit verbundenen finanziellen Unterstützung ist ein Auslandsaufenthalt für viele erschwinglich.  

Des Weiteren hat man nicht nur die Möglichkeit das Aufenthaltsland zu erkunden, sondern auch die umliegenden Länder. Sobald man die Europäische Union verlässt sind auf banale Dinge wie der Zugang zu Internet ohne Roaming-Gebühren nicht mehr gegeben. So war es beispielsweise echt schwer, Freund*innen auf Instagram mitzuteilen, wo man sich gerade befindet und was man gerade erlebt. Die Abschaffung der Roaming-Gebühren ist dabei natürlich nur einer der vielen Vorteile der Europäischen Union! 

Europa ist viel mehr als ein Staatenverbund, sondern ein Garant für Frieden und Freiheit. Durch einen Auslandsaufenthalt mit anderen jungen Menschen aus Europa wird einen erst deutlich, dass uns mehr verbindet als trennt. Den aufkeimenden Nationalismus in ganz Europa betrachte ich mit Sorge, da es nicht in dem Interesse der Rechtspopulisten ist, dass sich die Völker untereinander verständigen, sondern diese ausschließlich die Interessen des eigenen Landes vertreten.  

Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig der Bevölkerung bewusst zu machen, welche Vorteile die Europäische Union bietet. Durch offene Grenzen ist das Reisen innerhalb von Europa leichter denn je, umso bedauerlicher finde ich die aktuellen Grenzkontrollen an der slowenisch-österreichischen Grenze und die an der österreichischen-deutschen Grenze. Diese Grenzkontrollen sind reine Symbolpolitik und führen nicht zu mehr Sicherheit.  

Steffen Zenth, Grüne Oberschleißheim

 

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