Förderung regionaler Lebensmittel

Pressemitteilung: Landkreis-Grüne beantragen Förderprogramm  für landwirtschaftliche Erzeuger, Veredelungsbetriebe sowie Hotel-und Gastronomiebetriebe

Kühe am Wasserfass auf der Weide

„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“. Dieses Zitat von Berthold Brecht scheint in Anbetracht aktueller Absatzzahlen billig produzierter Lebensmittel nach wie vor aktuell, wenngleich sich in vielen Bereichen ein Umdenken abzeichnet:

„Viele Konsumenten suchen nach Wegen, wie sie hochwertige Lebensmittel direkt vom Erzeuger aus der Region beziehen können und interessieren sich zunehmend für deren Haltungs- bzw. Produktionsmethoden. Mit unserem Antrag wollen wir die Produzenten unterstützen, ihre guten Produktionsmethoden transparent zu machen, Vertrauen und Verständnis zu fördern und neue, langfristige Kundenbeziehungen zu gewinnen“, erklärt Dr. Oliver Seth den Hintergrund des Antrages.

Die GRÜNEN schlagen vor, hierfür das Internet-Portal www.fairnESSkultur.de zu nutzen. Über die Internet-Plattform präsentieren sich Landwirte mit ihren Erzeugungsbetrieben, Hofläden und Unternehmen, die an der Veredelungskette beteiligt sind. Gaststätten, Restaurants, Cafes und Hotels, die deren regionale Erzeugnisse zubereiten, stellen dabei eine weitere direkte und transparente Verbindung für den Konsumenten her. Mit einer gezielten Suche findet man die Angebote in der Nähe oder z.B. zertifizierte Öko-Lebensmittel von Demeter, Naturland oder Bioland u.a.. Die fairnESSkultur nutzt die von sozialen Netzwerken bekannte Möglichkeit, sich über das Portal zu verknüpfen und damit die gesamte Veredelungskette transparent zu machen.

Als ein unabhängiges Unternehmen einer aus privater Initiative heraus entstandenen Idee, ohne Interessenverbände oder anderer Handels-Akteure, steht die fairnESSkultur für eine Haltung des empathischen und verständnisvoll wertschätzenden Miteinanders, durch welche das Geld wieder dorthin fließt, wo dafür gearbeitet statt verhandelt wird. Die Möglichkeit der Transparenz soll zu mehr gegenseitigem Verständnis beitragen und eine Basis für eine faire Preispolitik schaffen, die auch kleinsten Betrieben ein nachhaltiges, artgerechtes und qualitativ hochwertiges Wirtschaften ermöglicht. Der Marktmacht von Discountern und Großhandel zu Lasten von Erzeugern, Verbrauchern und nicht zuletzt den Tieren und deren dadurch u.a. einhergehenden, systemisch in Kauf genommenen Leiden, soll entgegengewirkt werden. Eine Haltung, die auf Basis von Wertschätzung und Fairness beruht, soll sich (nicht nur) im Bereich der Lebensmittel etablieren. Durch mehr gegenseitige Empathie und Verständnis soll das Gemeinschaftsgefühl eines sozialen, verantwortungs-bewussten Miteinanders regional gestärkt und globale Interdependenzen bewusst gemacht werden.

„Die Strategie durch Intensivierung und Expansion zu überleben, hat für viele Landwirte nicht funktioniert. In den letzten 40 Jahren haben mehr als zwei Dritte der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland aufgehört. Wenn die Verbraucher mit den Erzeugern zusammenarbeiten, fördern wir gleichzeitig mit Umweltschutz und Tierwohl, dass unabhängige Betriebe erhalten bleiben und Verbraucher gesunde Lebensmittel erhalten, die ihr Geld wert sind“, sagt Dr. Oliver Seth.

Die GRÜNEN stellen sich vor, dass der Landkreis für bis zu 200 Betriebe des Landkreises die Nutzungsgebühren des Portals fairnESSkultur für die ersten zwei Jahre übernimmt.

Sen Wortlaut unseres Antrags finden Sie hier (PDF).

 

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