
Radioaktive Gase sind am Forschungsreaktor Garching ausgetreten und weder die Öffentlichkeit noch das Umweltministerium wurden rechtzeitig informiert. Das haben mehrere Anfragen unserer beiden Landtagsabgeordneten Claudia Köhler und Markus Büchler ergeben.
Was ist passiert? Seit dem 30.03.2020 sind bei der Trocknung von Harzen, die das radioaktive Nuklid C14 aus dem schweren Wasser des Reaktorbeckens herausfiltern, radioaktive Gase ausgetreten. Erst zehn Tage später wurde dieser Fehler – wohl eher zufällig – entdeckt, behoben und ein neuer Trocknungszyklus gestartet. Nachdem dieser fast abgeschlossen war, informierte die Technische Universität München das Umweltministerium. Die bayerische Atomaufsicht ordnete den sofortigen Stopp der Trocknung an. Seitdem muss der Reaktor-Betreiber auf Anordnung die C14 Emissionen wöchentlich erfassen sowie über wirksame Maßnahmen zur Verhinderung solcher Störfälle berichten.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Anfang April sind die Jahresemissionswerte für das radioaktive Gas C14 bereits um über 15 Prozent überschritten worden. Und auch im zweiten – angeblich korrekten Trocknungszyklus – wurden 22,5 Prozent der Jahresabgabemenge von C14 abgegeben.
Unsere Abgeordnete Claudia Köhler findet:
„Es ist schon ein tolldreistes Vorgehen der Reaktorbetreiber, dass sie die Information des Umweltministeriums hinauszögern, um noch unbehelligt einen weiteren Trocknungszyklus durchziehen zu können.“
Markus Büchler bringt es auf den Punkt:
„Erst als am 14. Mai die Ergebnisse mit der Überschreitung der Jahresgrenzwerte definitiv feststanden, musste notgedrungen die Öffentlichkeit informiert werden, denn das schreibt die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) vor. Sonst wüssten wir vielleicht bis heute nichts von dem ungebremsten C14-Ausstoß im März und von den Tricksereien der TU.“
Und die beiden Landtagsabgeordneten ergänzen:
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