Am 11. März 2011 um 14:47 Uhr Ortszeit ereignete sich das, wovor Viele gewarnt haben. Das Tōhoku-Erdbeben erreichte eine ungekannte Stärke von 9,1 auf der Richterskala. Durch das Beben und den nachfolgenden Tsunami verloren 22.199 Menschen ihr Leben. Ganze Landstriche mit 400.000 Gebäuden wurden zerstört. Darunter auch Teile des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi.
In den Reaktorblöcken I, II und III kam es zum GAU, zum größten anzunehmenden Unfall. Große Mengen an radioaktivem Material – über 10 Prozent der radioaktiven Emissionen von Tschernobyl – wurden freigesetzt und kontaminierten Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmittel mit unterschiedlichsten radioaktiven Isotopen. Über 100.000 Menschen mussten das Gebiet vorübergehend oder dauerhaft verlassen. Die gesundheitlichen Auswirkungen durch die Strahlenbelastung für Bevölkerung und Einsatzkräfte sind unübersehbar. Rückbau und Entsorgung der Ruinen sowie die Dekontamination der verstrahlten Region, stellen für Japan über Generationen hinweg eine extreme volkswirtschaftliche Herausforderung dar.
Neun Jahre danach gedenken wir den Opfern des Tsunamis und zeigen uns solidarisch mit allen Menschen, die unter den Auswirkungen des dreifachen atomaren GAUs zu leiden haben. Für uns ist klar: Atomenergie ist unverantwortlich! Abgesehen von der ungelösten Entsorgung des Atommülls bedroht uns das Restrisiko einer Kernschmelze und der unkontrollierten Freisetzung von radioaktivem Material. Auch dann, wenn Deutschland 2022 dank des jahrzehntelangen Einsatzes der Grünen aus der Atomkraft in zwei Jahren ausgestiegen sein wird! Alleine aus Frankreich bedrohen uns 57, teilweise uralte Atomreaktoren. Das in Ausbau befindliche tschechische Atomkraftwerk Temelín ist nur 200 km Luftlinie von München entfernt.
Deshalb reicht der nationale Atomausstieg nicht aus. Wir GRÜNE kämpfen international für den Atomausstieg! Weltweit! Die erneuerbaren Energien sind auch dank Grüner Politik ausgereift, ungefährlich und außerdem sehr viel billiger. Deutschland muss endlich wieder voranschreiten bei der Energiewende hin zu einer sicheren, sauberen, klimaneutralen und bezahlbaren Energieversorgung für das 21. Jahrhundert auf der Basis von Wind und Sonne.
Landtagsabgeordneter Dr. Markus Büchler war vor 2011 und im Jahr 2013 in Fukushima vor Ort.
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