Kostenfreier Schulweg nicht nur im MVV!

Kostenfreier Schulweg nicht nur im MVVSchülerinnen und Schüler, die im Landkreis München wohnen und im MVV-Raum zur Schule gehen, können das neue 365-Euro-Jugendticket des MVV auch für den Schulweg nutzen und bekommen es deshalb vom Landkreis bezahlt. Dagegen sollen Familien, deren Kinder knapp außerhalb des MVV Raums zur Schule gehen, nun die vollen Monatstickets ihres Nicht-MVV-Busses bezahlen. Das können oft 1000 Euro im Jahr sein. Der Grund ist absurd: Das neue 365-Euro-Jugendticket ist im Vergleich zu billig! Da die gewohnten Tarife von Bus und Bahn, die über den MVV-Raum hinausreichen, unverändert hoch sind, sind die Kosten für den Schulweg dort sehr viel teurer, als bei Kindern, die im MVV-Raum beschult werden. Daher will das LRA nun den auspendelnden Kindern gar keine Fahrkarten mehr bezahlen. Die auf die bisherige Lösung vertrauenden Eltern sollen dafür aufkommen oder ihren Kindern einen Wechsel an eine Schule im MVV-Raum zumuten.

Deshalb fordern die Kreistags-GRÜNEN nun in einem Antrag, dass der Landkreis die Schülerbeförderungskosten für Schülerinnen und Schüler, die von ihrem Wohnort im Landkreis München in eine Schule, die in einem an das MVV-Gebiet angrenzenden Landkreises liegt, auspendeln, rückwirkend ab dem 01.08.2020 als freiwillige Leistung übernimmt, so wie die Kosten auch bis zum 01.08.2020 übernommen wurden.

Dr. Markus Büchler, MdL und Mitglied des Mobilitätsausschusses des Kreistags München: “Das ist ein grober und peinlicher handwerklicher Fehler in der Ausgestaltung des neuen 365-Euro-Tickets, das die Staatsregierung überstürzt eingeführt hat. Eltern im Landkreis München wie z.B. in Aying, deren Kinder außerhalb eine weiterführende Schule besuchen, z.B. das Gymnasium in Bruckmühl (Landkreis Rosenheim), haben ohnehin das Nachsehen, weil sie kein 365-Euro-Jugendticket für ihre Kinder bekommen. Es kann nicht sein, dass sie nun obendrein und unerwartet mitten in schwierigen Corona-Zeiten auch noch mit rund 1000 Euro pro Kind und Jahr dafür bestraft werden, während Abertausende andere Familien im Landkreis von dem neuen, attraktiven Ticket profitieren können! Das Ziel des neuen Tickets ist doch, mehr junge Menschen für den ÖPNV zu begeistern. Es dürfen diejenigen, deren Schule knapp außerhalb des MVV-Raums liegt, nicht bestraft werden. Ein Schulwechsel nur wegen einer Tarifänderung im MVV wäre irrwitzig und unverhältnismäßig. Außerdem sind die näher an München gelegenen Schulen ohnehin überfüllt. Deshalb muss der Landkreis für diese Fälle weiterhin das gewohnte Ticket freiwillig bezahlen, so wie auch bisher.”

Hier der Antrag im Wortlaut.

 

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