In seinem Vortrag zum Thema “Wie die Energiewende trotz CSU gelingen kann”, machte Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag klar, dass Deutschland und Bayern in Sachen Energiewende bereits viel erreicht hat. Am 27. Juni erst wurde der Atommeiler in Grafenrheinfeld abgeschaltet – ein weiterer Schritt in Richtung Atomausstieg in Bayern. Bereits heute gewinnt Deutschland seinen Strom zu 32,5% aus erneuerbaren Energien. “Wind und Sonne sind die einzigen Energieformen, die unbegrenzt verfügbar sind: Sie werden zur Herzkammer unserer zukünftigen Energieversorgung werden”, so Hartmann.
In der bayerischen Landesregierung sieht man das leider anders. Die CSU wünscht sich ein Versorgungsverhältnis von 50/50 Prozent zwischen Erneuerbaren Energien und fossilen Energien. Diese Einstellung hält Hartmann für nicht mehr zeitgemäß und mutlos und kritisiert: “Die CSU klammert sich am alten Energiesystem fest”.
Es werde sogar damit gedroht, die Energiewende scheitern zu lassen, weil Bayern neun Castorbehälter mit hier produzierten Altlasten der Atomenergie zurücknehmen soll. Geschuldet der 10H-Regelung, die Ende letzten Jahres im Bayerischen Landtag von der CSU verabschiedet wurde, kommt der Ausbau von Windkraftanlagen vollständig zum Erliegen. Das Gesetz schreibt vor, dass Windräder mindestens einen Abstand vom zehnfachen ihrer Höhe zur nächsten Ortschaft entfernt stehen dürfen. Damit fallen fast alle möglichen Standorte im ganzen Freistaat aus, obwohl eine dezentrale Energieversorgung essenziell für die Energiewende ist. Auch beim Ausbau der Stromleitungen fährt die CSU eine Blockier- und Verzögerungstaktik.
Ludwig Hartmann überzeugte in der Diskussion, dass genau jetzt man weiter für die Energiewende kämpfen müsse – im Bund, im Land und vor Ort in den Landkreisen. Beim Thema Energiewende schaut die ganze Welt auf uns und deswegen muss die Energiewende in Bayern und in Deutschland gelingen, damit sie global kopiert werden kann. Nur so können wir mit unserer Energiewende dazu beitragen, die Klimakrise zu stoppen.
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