Mit einem Antrag im Kreistag wollen die Grünen darauf hinwirken, dass ein Konzept für die Weiterentwicklung des MVV von einem reinen Verkehrsverbund zu einem umfassenden, modernen Mobilitätsverbund erarbeitet und umgesetzt wird.
Über den klassischen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit S-Bahnen, U-Bahnen, Tram-Bahnen, Bussen und Nahverkehrszügen hinaus besteht Öffentlicher Verkehr heute jedoch aus einer Vielzahl von Angebotsformen, die deutlich über den „klassischen“ ÖPNV/SPNV hinausgehen, wie beispielsweise Carsharing oder Leihfahrräder aber auch im weiteren Sinne die Inter- oder Multimodalität all dieser Verkehrsmittel zusammen mit Taxi, Fuß- und Radverkehr.
Ein „Mobilitätsverbund“, der alle öffentlichen und kollektive Verkehrsmittel integriert, stellt die logische Erweiterung und Weiterentwicklung der traditionellen Verkehrsverbünde wie des MVV dar: Kunden erhalten über eine einheitliche „Benutzeroberfläche“ Zugang zu einer Vielzahl von lokalen Mobilitätsangeboten einschließlich ÖPNV, Carsharing, Leihfahrräder, Taxi und weiterer bestehender oder zukünftiger Verkehrsformen. Deshalb ist es sinnvoll, möglichst alle Mobilitätsangebote für die gesamte Region unter einem Dach zusammenzuführen.
In einem rasch wachsenden Ballungsraum wie München, in dem viele Verkehrsmittel die Kapazitätsgrenzen längst erreicht haben, geht es nicht nur um das Hinzugewinnen neuer Fahrgäste. Ganzheitlich betrachtet, muss es einem modernen Verkehrsverbund einer Metropole insbesondere auch um die Verkehrsvermeidung gehen. Straßen und ÖPNV können gleichermaßen durch Stadtplanung (Stadt der kurzen Wege) sowie durch gute, attraktive Fuß- und Radwege entlastet werden. Deshalb zählen auch folgende Aufgaben zu den Aufgaben eines modernen Mobilitätsverbundes:
• Beratung von Kommunen in der Verkehr reduzierenden Siedlungsentwicklung
• Beratung und Unterstützung von Kommunen bei der Verbesserung der Fuß- und Rad-
wege-Infrastruktur
• Beratung und Unterstützung von Kommunen beim Marketing moderner Mobilitätsange-
bote
• Beratung und Unterstützung von Kommunen bei der Einrichtung von intermodalen Mobi-
litätsstationen
• Beratung von Unternehmen im Bereich betriebliches Mobilitätsmanagement
• Beratung von Unternehmen zur Optimierung lokalen Wirtschaftsverkehrs z.B. Mikro-
distribution durch Cargo-eBikes
• Beratung von Kommunen und Unternehmen zu Fördermöglichkeiten
• Individuelle Mobilitätsberatung für Bürgerinnen und Bürger
• Weiterentwicklung der Barrierefreiheit bei allen Verkehrsmitteln
• Beteiligung an Forschungsprogrammen und Kooperation mit Universitäten
• Aufgabenträger- und unternehmensübergreifende Initiativen und Projekte über den klas-
sischen ÖPNV hinaus
• Bereitstellung von Open Data für die freie Entwicklung nützlicher Anwendungen zum all-
seitigen Nutzen
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