Umweltfreundliches Wirtschaften stärken

Die Städte und Gemeinden des Landkreises liefern sich noch immer einen rasanten Wettlauf, möglichst viele Gewerbegebiete auszuweisen, große Märkte anzusiedeln und Betriebe mit immer niedrigeren Gewerbesteuersätzen in ihren Ort zu locken. Besser wäre es Gewerbegebiete gemeinsam mit den angrenzenden Gemeinden zu nutzen und die Gewerbesteuersätze zu harmonisieren. Trotz der hohen Grundstückspreise ist der Landkreis München sowohl als Standort für Gewerbe als auch als Wohnort noch sehr attraktiv. Wenn die weichen Standortfaktoren aufgrund der verheerenden Auswirkungen dieses Wachstums, also des immensen Flächenverbrauchs und des zusätzlichen Straßenverkehrs nach und nach wegbrechen, wird die Lebensqualität für die gesamte Bevölkerung leiden. Es wird immer weniger Natur- und Freiflächen für die Naherholung geben, Verkehr und Lärm werden anwachsen. Auch die Luftqualität wird leiden, da die bisherigen Frischluftschneisen nach und nach zugebaut werden. Dieser Form des Wachstums müssen Grenzen gesetzt werden. DIE GRÜNEN wollen sorgsam mit den Flächen umgehen und bei der Ansiedelungspolitik klare Prioritäten für umweltfreundliche Technologien und Produkte setzen.

 

Energiewende schafft Arbeitsplätze

Bundesweit wurden 400.000 Arbeitsplätze im aufstrebenden Sektor der Erneuerbaren Energien geschaffen. Durch die politische Unsicherheit, die die schwarz-gelben Bundes- und Landesregierungen (z.B. mit kurzfristigen Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und der dort festgelegten Sätze für die Stromeinspeisung oder der plötzlichen Erhöhung der Abstandsflächen, die von Windrädern einzuhalten sind) geschaffen haben, war diese Zahl zuletzt leicht rückläufig. Wir GRÜNE wollen durch ein verstärktes Engagement des Landkreises für die Energiewende im eigenen Zuständigkeitsbereich, sowie durch Koordination der 29 Städte und Gemeinden des Landkreises und der Aktivierung weiteren Engagements bei Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen die zumeist mittelständischen Arbeitsplätze vermehren.

 

Förderung umweltfreundlicher Forschung und Technologie

Firmen, die sich auf Forschung, Planung, umweltfreundliche Technologien und Produkte spezialisieren, werden wir unterstützen, insbesondere Unternehmen, die im Zukunftsmarkt der Erneuerbaren Energieversorgung tätig sind.

 

Förderung von Mittelstand und Kleingewerbe

Mittelständische Unternehmen sowie kleinere Gewerbe- und Handwerksbetriebe erfahren bei uns ebenfalls Unterstützung, im Gegensatz zu “Multis” und “Ketten”. Sie sind übersichtlicher und persönlicher strukturiert, haben meist eine zentrale Lage im Ort und können den Grundbedarf der Bevölkerung decken und Ausbildungsplätze bieten. Handwerksbetriebe, Nahversorger und Wochenmärkte haben Unterstützung dringend nötig, wenn sie nicht ganz verschwinden sollen. Weitere Einkaufs- und Möbelmärkte auf der grünen Wiese lehnen wir ab, weil sie Zersiedelung und zusätzlichen Autoverkehr bedingen, enorme Flächen verbrauchen, den Markt einer ganzen Region beherrschen und den kleinen Läden das Wasser abgraben.

 

Maßvolle Verdichtung

Wir wollen keine Gewerbeflächen „auf der grünen Wiese“, sondern die maßvolle Verdichtung innerhalb der vorhandenen Gewerbegebiete, Nähe von Wohnen und Arbeiten, Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, verbilligte Jobtickets und Angebote für das Handwerk. Neuausweisungen von Gewerbegebebieten sind angesichts der erheblichen Leerstände bei Büroflächen und den brachliegenden Gewerbe- und Industrieflächen nicht erforderlich. Neuausweisungen wären für uns nur in Ausnahmefällen denkbar, wenn sie ökologisch verträglich sind und gleichzeitig ausreichend Wohnraum geschaffen wird.

 

Vorbildfunktion des Landkreises

Wir wollen, dass der Landkreis und die Gemeinden bei allen öffentlichen Beschaffungen (vom Bleistift über das Kopiergerät bis zum Dienstwagen), bei der Auswahl der Lebensmittel in Kantinen, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, bei allen Baumaßnahmen (Auswahl der Materialen) und bei eigenen wirtschaftlichen Aktivitäten (Energieversorgung, Abfallentsorgung) und allen sonstigen Auftragsvergaben, verbindliche ökologische und soziale Kriterien entwickeln und einhalten.

 

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