Demokratie & Transparenz

Trans­pa­renz und Con­trol­ling

Wir GRÜNE stehen für mehr Trans­pa­renz in den Rat­häu­sern und im Land­rats­amt, damit Ent­schei­dungs­pro­zes­se im Landkreis und in den Gemeinden früh­zei­tig nach außen getragen werden. Die Bür­ge­rin­nen und Bürger sollen einen um­fas­sen­den Zugang zu Do­ku­men­ten, Vorlagen und Pro­to­kol­len der Gremien und zu sonstigen Un­ter­la­gen im Internet erhalten. Das Recht auf Ak­ten­ein­sicht muss zu einem all­ge­mei­nen Recht werden.

Für Kom­mu­nal­un­ter­neh­men und Ge­sell­schaf­ten des Pri­vat­rechts, die kommunale Aufgaben wahr­neh­men, müssen min­des­tens die gleichen öf­fent­li­chen Kon­troll­rech­te gelten wie für die Kommunen selbst. Dort, wo Aufgaben auf Zweck­ver­bän­de oder kommunale Ge­sell­schaf­ten aus­ge­la­gert wurden, muss die Be­völ­ke­rung ebenfalls umfassend in­for­miert werden. In einigen Kommunen sorgen auf unsere In­itia­ti­ve hin bereits so­ge­nann­te In­for­ma­ti­ons­frei­heits­sat­zun­gen für mehr Offenheit bei der Bür­ger­infor­ma­ti­on und bei Bür­ger­be­tei­li­gungs­pro­zes­sen.

Trans­pa­renz lebt von Kontrolle. Diese muss durch mehr Rechte für die Kom­mu­nal­po­li­ti­ker ver­bes­sert werden. Deshalb wollen wir die Kom­mu­nal­par­la­men­te und die Rechte der einzelnen Rats­mit­glie­der bzw. Frak­tio­nen stärken. Dazu gehört das Recht der Rats­mit­glie­der auf in­di­vi­du­el­le Ak­ten­ein­sicht, z.B. in Verträge. Bisher können es die „Ge­mein­de­ober­häup­ter“ den einzelnen Mit­glie­dern des Gemeinde- oder Stadtrats ver­wei­gern, sich mehr In­for­ma­tio­nen durch eigene Ak­ten­ein­sicht in der Ver­wal­tung zu ver­schaf­fen, als es der Bür­ger­meis­ter bzw. die Bür­ger­meis­te­rin für die jeweilige Sit­zungs­vor­be­rei­tung für nötig erachtet.

Mitmachen und Mit­ge­stal­ten

Wir GRÜNE wollen die Menschen, die schließ­lich un­mit­tel­bar von den Ent­schei­dun­gen der Kom­mu­nal­par­la­men­te betroffen sind, so eng wie möglich, früh­zei­tig und aktiv in Planungs- und Ent­schei­dungs­pro­zes­se einbinden. Dazu gehören Trans­pa­renz und eine offensive In­for­ma­ti­ons­po­li­tik sowie die Stärkung re­gio­na­ler In­itia­ti­ven, der Agen­da-Grup­pen oder Ju­gend­par­la­men­te und der direkten De­mo­kra­tie.

Das Mit­ein­an­der im Landkreis und den Gemeinden lebt von der Mög­lich­keit der Bür­ge­rin­nen und Bürger, sich en­ga­gie­ren und mit­be­stim­men zu können. Deshalb wollen wir Prozesse vor­an­brin­gen, bei denen sich die Be­völ­ke­rung un­kom­pli­ziert ein­brin­gen und an Projekten mit­ar­bei­ten kann. Es gibt bereits positive Er­fah­run­gen mit Ide­en­werk­stät­ten oder Prozessen zur Orts­ent­wick­lung. Wir GRÜNE wollen, dass die Er­geb­nis­se dieser Prozesse auch anerkannt und ernst genommen werden. Das In­stru­ment des Bür­ger­ent­scheids stellt ein wirksames Korrektiv dar.

De­mo­kra­ti­sche Zu­sam­men­ar­beit im Kom­mu­nal­par­la­ment

Die GRÜNEN im Landkreis München haben in der Ver­gan­gen­heit mit vielen Parteien im Kreistag gut zu­sam­men­ge­ar­bei­tet und mit wech­seln­den Mehr­hei­ten den Landkreis gestaltet. Wir werden die gute Zu­sam­men­ar­beit mit allen de­mo­kra­ti­schen Parteien fort­füh­ren, schließen aber in aller Deut­lich­keit eine Zu­sam­men­ar­beit mit Parteien und Wäh­ler­grup­pie­run­gen aus, deren Inhalte ras­sis­tisch, an­ti­se­mi­tisch, se­xis­tisch, bi-, homo-, inter- oder trans­feind­lich oder in anderer Weise dis­kri­mi­nie­rend oder men­schen­feind­lich sind.

Re­gio­nal­rat für Ko­ope­ra­ti­on zwischen den Kommunen

Viele Probleme der schnell wach­sen­den Region München machen nicht an den Grenzen einer Kommune halt. Ob Fragen der Ver­kehrs­pla­nung, Woh­nungs­bau, Sied­lungs­ent­wick­lung, En­er­gie­ver­sor­gung, Schul­be­darfs­pla­nung, Ge­wer­be­an­sied­lun­gen u.v.a.m. brauchen gerade in unserer dy­na­mi­schen Boom­re­gi­on ge­mein­sa­me Antworten.

Derzeit gibt es kein de­mo­kra­tisch ver­fass­tes Gremium, das zwischen den Städten und Land­krei­sen der Region München Debatten und Austausch er­mög­licht. Wichtige regionale Wei­chen­stel­lun­gen werden zwischen Landräten und Ober­bür­ger­meis­tern sowie der Staats­re­gie­rung in Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lun­gen von Or­ga­ni­sa­tio­nen wie dem MVV oder Gremien des Pla­nungs­ver­bands aus­ge­han­delt. Die Öf­fent­lich­keit, Medien, aber auch nahezu alle Stadt- und Kreisräte stehen vor ver­schlos­se­nen Türen.

Deshalb wollen wir einen Re­gio­nal­rat für mehr Trans­pa­renz und Zu­sam­men­ar­beit, um die Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft in Stadt und Umland gemeinsam zu meistern. Die acht Kreistage der Region München sowie der Münchner Stadtrat entsenden jeweils die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den der einzelnen Frak­tio­nen in einen neu zu schaf­fen­den Re­gio­nal­rat. Dieser gibt sich eine Ge­schäfts­ord­nung, eine Ge­schäfts­stel­le und wird nach dem Ro­ta­ti­ons­prin­zip von den Land­rä­tin­nen und Landräten sowie der Münchner Ober­bür­ger­meis­te­rin bzw. dem Münchner Ober­bür­ger­meis­ter geleitet. Be­ra­tun­gen zu aktuellen re­gio­na­len Themen finden min­des­tens einmal im Quartal und – soweit rechtlich möglich – öf­fent­lich statt.

Mit dem Re­gio­nal­rat können ohne un­an­ge­mes­se­nen hohen fi­nan­zi­el­len Aufwand sowohl Öf­fent­lich­keit und Medien als auch alle Frak­tio­nen der mittleren kom­mu­na­len Ebene in der Region München in wichtige aktuelle Ent­wick­lun­gen früh­zei­tig ein­ge­bun­den werden. Der Re­gio­nal­rat er­leich­tert den In­ter­es­sen­aus­gleich zwischen Stadt und Land zum Vorteil aller Bür­ge­rin­nen und Bürger. Er schafft die Grundlage für eine ge­deih­li­che und ein­ver­nehm­li­che Ent­wick­lung der wirt­schafts- und ein­woh­ner­stärks­ten Region Bayerns und gibt ihr eine ge­mein­sa­me Stimme.


 

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