Energie & Umwelt

FRISCHER WIND FÜR DIE EN­ER­GIE­WEN­DE

Der Landkreis München soll seine Energie zu 100% aus er­neu­er­ba­ren En­er­gie­quel­len beziehen. Dabei setzen wir auf in­no­va­ti­ve Konzepte und eine Ko­ope­ra­ti­on mit den Bür­ge­rin­nen und Bürgern, um die En­er­gie­wen­de vor Ort endlich vor­an­zu­brin­gen. Mit starken Grünen im Kreistag wird der Landkreis selbst in re­ge­ne­ra­ti­ve Energien in­ves­tie­ren, Bür­ger­be­tei­li­gungs­mo­del­le auf Land­kreis­ebe­ne un­ter­stüt­zen und generell alles in seinem Wir­kungs­be­reich Mögliche un­ter­neh­men, damit Deutsch­land seine Kli­ma­zie­le erreicht.

Um die ein­stim­mig vom Kreistag be­schlos­se­ne Zielmarke für 2030 (Reduktion der CO2-Emis­sio­nen um 54%, d.h. von 13 t auf 6 t CO2 pro Land­kreis­bür­ge­rin und -bürger und Jahr) zu erreichen, muss der Kli­ma­schutz mittels de­zen­tra­ler En­er­gie­ver­sor­gung in den Mit­tel­punkt der Kreis­tags­ar­beit gestellt werden.

Damit die Pariser Kli­ma­schutz­zie­le (Be­gren­zung der globalen Tem­pe­ra­tur­er­hö­hung auf maximal 2°C) erreicht werden können, sind im Gegensatz zur aktuellen Be­schluss­la­ge viel größere An­stren­gun­gen des Land­krei­ses nötig. Um eine globale Kli­ma­ka­ta­stro­phe, die auch lokal massive Aus­wir­kun­gen haben wird, ab­zu­mil­dern, wollen die GRÜNEN:

  • Förderung zahl­rei­cher neuer Wind-, Pho­to­vol­ta­ik- und So­lar­ther­mie-An­la­gen
  • Sichtung von weiteren Flächen für Pho­to­vol­ta­ik-An­la­gen auf Frei­flä­chen, ins­be­son­de­re entlang von Straßen und Bahn­li­ni­en, im Rahmen der ge­setz­li­chen Mög­lich­kei­ten und schnellst­mög­li­che Umsetzung, wie zum Beispiel in Aschheim an der A99
  • Un­ter­su­chung, Förderung und Umsetzung von in­no­va­ti­ven Ideen in der So­lar­nut­zung, wie Agro-Pho­to­vol­ta­ik, So­larr­ad­we­ge und ähnlichem, als Leucht­turm­pro­jek­te
  • Un­ter­su­chung von Stand­or­ten für Wind­kraft­an­la­gen und bei Eignung schnellst­mög­li­che Umsetzung
  • Förderung sinn­vol­ler Geo­ther­mie­pro­jek­te
  • Umsetzung aller Projekte in Ko­ope­ra­ti­on mit er­fah­re­nen Partnern, wie z.B. re­gio­na­len Bür­ge­r­ener­gie­ge­nos­sen­schaf­ten, Green City Energy, Stadt­wer­ke München oder NA­TUR­STROM AG
  • Die En­er­gie­bi­lanz des Land­krei­ses soll re­gel­mä­ßig mit ge­eig­ne­ter Software geprüft und auf 2030 hoch­ge­rech­net werden. Dabei setzen wir auf ein Mo­ni­to­ring der Ver­sor­gung mit er­neu­er­ba­ren Energien und des En­er­gie­ver­brauchs.
  • CO2-Neu­tra­li­tät der Land­kreis­ver­wal­tung bis 2030
  • Prüfung der Gründung von Land­kreis­wer­ken wie z.B. dem „Eber-Werk“ im Landkreis Ebersberg
  • Um­fas­sen­der Ausbau des ÖPNV-An­ge­bo­tes mit CO2-freier Tech­no­lo­gie, wie z.B. bei Land­kreis­bus­sen mit Elek­tro­mo­bi­li­tät und Was­ser­stoff
  • Ver­bes­se­rung der In­fra­struk­tur für Fahrräder (Ab­stell­mög­lich­kei­ten an S- und U-Bahn­hö­fen) in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kommunen
  • En­er­ge­ti­sche Sanierung aller Lie­gen­schaf­ten des Land­krei­ses
  • Ein­fluss­nah­me des Land­krei­ses auf Landes- und Bun­des­ebe­ne zur Ver­bes­se­rung der Be­din­gun­gen für er­neu­er­ba­re Energien
  • Auf­stel­len eines Rah­men­för­der­pro­gramms, das die ver­schie­de­nen För­der­pro­gram­me der Kommunen für Maßnahmen von Pri­vat­per­so­nen auf eine ein­heit­li­che Basis stellt, dabei aber aus­rei­chend Spiel­räu­me für kommunale Schwer­punktsset­zung lässt.
Öko­lo­gi­sche Vorbild- und Ver­net­zungs­funk­ti­on des Land­krei­ses

Der Landkreis München muss seiner Vor­bild­funk­ti­on gerecht werden. Die von den GRÜNEN angeregte und jetzt zusammen mit dem Kreis Ebersberg um­ge­setz­te En­er­gie­agen­tur Ebers­berg-Mün­chen muss ausgebaut und mit weiteren Aufgaben und Projekten betraut werden.

Mit der von den GRÜNEN in­iti­ier­ten „29++ Klima. Energie. In­itia­ti­ve.“ bündeln und ko­or­di­nie­ren der Landkreis und seine Kommunen ihre An­stren­gun­gen zur Aus­ge­stal­tung einer kli­ma­freund­li­chen Zukunft. In den nächsten Jahren muss diese Zu­sam­men­ar­beit in­ten­si­viert und wei­ter­ent­wi­ckelt werden, damit der Kli­ma­schutz im Landkreis sicht­ba­rer wird und möglichst viele Nachahmer findet. Für diese und weitere Aufgaben müssen im Land­rats­amt die per­so­nel­len Ka­pa­zi­tä­ten endlich be­darfs­ge­recht be­reit­ge­stellt werden.

Bisher konnte auf Antrag der GRÜNEN erreicht werden, die Gebäude des Land­krei­ses auf einen best­mög­li­chen und en­er­ge­tisch zeit­ge­mä­ßen Stand zu bringen. Auch erste Schritte in Richtung eines Null-Emis­si­ons-Fuhr­parks des Land­krei­ses erfolgten bereits. Unter anderem wurden Elek­tro­fahr­zeu­ge an­ge­schafft sowie Elek­tro­tank­stel­len, an denen alle Bür­ge­rin­nen und Bürger kostenlos Ökostrom tanken können. Es bleibt aber weiterhin viel zu tun: Zukünftig müssen bei allen Neu­bau­vor­ha­ben und Sa­nie­run­gen an Gebäuden des Land­krei­ses die best­mög­li­chen En­er­gie­stan­dards ein­ge­hal­ten werden. Außerdem ist jeweils die Mög­lich­keit einer Aus­füh­rung in CO2-neu­tra­ler Holz­bau­wei­se zu prüfen.

Wir setzen uns weiterhin für die von den GRÜNEN durch­ge­setz­te Nutzung von Ökostrom in allen land­kreis­ei­ge­nen Lie­gen­schaf­ten und Ein­rich­tun­gen ein, wie z.B. in den Zweck­ver­bands­schu­len. Die land­kreis­wei­te Bün­del­aus­schrei­bung, mit der auch die Land­kreis-Kom­mu­nen günstigen Ökostrom beziehen können, soll fort­ge­führt werden.

Hei­zungs­bau­of­fen­si­ve mit Ersatz durch CO2-neutrale Heiz­tech­nik

Im Bereich der Wär­me­ver­sor­gung gibt es großen Hand­lungs­be­darf: Bei der Er­neue­rung von Hei­zungs­an­la­gen und bei allen Neubauten des Land­krei­ses sind der Einsatz von Block­heiz­kraft­wer­ken oder Bio­mas­se-Heiz­kraft­wer­ken sowie der Anschluss an die Geo­ther­mie oder andere geeignete Nah­wär­me­net­ze vor­zu­se­hen. Dabei muss immer die öko­lo­gisch sinn­volls­te Variante gewählt werden; sie wird sich mittel- und lang­fris­tig auch als die öko­no­misch sinn­vol­le­re erweisen. Außerdem wollen wir, dass So­lar­an­la­gen zur Warm­was­ser­be­rei­tung und zur Hei­zungs­un­ter­stüt­zung sowie Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen zur Strom­ge­win­nung ein­ge­setzt werden.

Die En­er­gie­ver­sor­gung der Zukunft ist ein Mix aus den ver­schie­de­nen er­neu­er­ba­ren En­er­gie­quel­len und einer de­zen­tra­len un­ab­hän­gi­gen En­er­gie­ge­win­nung. Eine dezentral auf­ge­stell­te En­er­gie­ge­win­nung und -ver­sor­gung schafft lokale Ar­beits­plät­ze und Wert­schöp­fung vor Ort – und fördert die Le­bens­qua­li­tät und den Um­welt­schutz in der Region.

Bei der En­er­gie­ein­spa­rung hat der Landkreis bei seinen Gebäuden einiges geleistet – ins­be­son­de­re auf Druck der GRÜNEN. Wei­ter­ge­hen­de Maßnahmen sind aber er­for­der­lich, um CO2-neutral zu werden.

UM­WELT­SCHUTZ STÄRKEN & LE­BENS­QUA­LI­TÄT SICHERN

Na­tur­schutz: Aus­wei­sung und Sicherung von Schutz­ge­bie­ten

Die vom Kreistag auf Antrag der GRÜNEN be­schlos­se­ne Aus­wei­sung von Na­tur­schutz­ge­bie­ten im südlichen und nörd­li­chen Isartal wird von der Regierung von Ober­bay­ern seit sechs Jahren nicht weiter be­ar­bei­tet (Be­grün­dung: man­geln­des Personal). Gefasste Be­schlüs­se müssen zeitnah umgesetzt werden. Damit wollen wir zum einen die Funktion der Isarauen als über­re­gio­na­le Bio­top­ver­bund­ach­se, zum anderen die Funktion als Nah­er­ho­lungs­ge­biet für die Zukunft sichern. Schutz­maß­nah­men und Nut­zungs­mög­lich­kei­ten wollen wir ein­ver­nehm­lich aus­ta­rie­ren. Wir wollen unsere Bann­wäl­der und Schutz­ge­bie­te als wichtigen Be­stand­teil der CO2-Re­du­zie­rung erhalten und ent­wi­ckeln.

Die re­gio­na­len Grünzüge und Bann­wäl­der wollen wir vor dem Zugriff von In­ves­to­ren schützen. Wenn trotz Bann­wald­aus­wei­sung eine Bau­maß­nah­me erfolgt, muss die ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ne Wie­der­aus­wei­sung eines neuen Bannwalds schnellst­mög­lich erfolgen.“

Für einen ef­fek­ti­ven Trink­was­ser­schutz ist es er­for­der­lich, die Aus­wei­tung von Was­ser­schutz­ge­bie­ten sowie den Bio­land­bau zu fördern.

Ar­ten­viel­falt erhalten

Die GRÜNEN wollen sich verstärkt dafür einsetzen, dass sich der Landkreis der For­de­run­gen des Volks­be­geh­rens „Rettet die Bienen“ annimmt und diese nach Mög­lich­keit umsetzt. Leider folgen auf das von uns bereits im Jahr 2016 be­an­trag­te Programm „Der blühende Landkreis München“ bislang keine Taten. Wegen fehlender Ka­pa­zi­tä­ten in der Ver­wal­tung und vor­ge­scho­be­ner Bud­geten­g­päs­se geht wenig voran. Dennoch werden sich die GRÜNEN weiter aktiv einsetzen für:

  • Ver­rin­ge­rung des Pes­ti­zid­ein­sat­zes im Landkreis
  • Schaffung von Bio­top­ver­bün­den
  • Land­kreis­wei­te Anlage von Blüh­wie­sen und Be­reit­stel­lung hei­mi­scher Blüh­mi­schun­gen für den privaten Gebrauch
  • Ver­rin­ge­rung der Licht­kon­ta­mi­na­ti­on durch Straßen- und Ge­bäu­de-Be­leuch­tung. Dazu wollen wir moderne Stra­ßen­lam­pen fördern, die in einem ver­träg­li­chen Farb­spek­trum nur dann leuchten, wenn sie benötigt werden, und nächt­li­che Ge­bäu­de­be­leuch­tun­gen auf ein nötiges Minimum begrenzen.
  • Um­welt­bil­dung und Ver­mitt­lung von Wissen über Ar­ten­viel­falt
  • Mo­ni­to­ring der und Trans­pa­renz über die Ent­wick­lung der Ar­ten­viel­falt im Landkreis
  • Förderung re­gio­na­ler land­wirt­schaft­li­cher Produkte und Ausbau des be­schlos­se­nen Projekts „Re­gio­nal-Bio-Fair“
Die Isar – wieder sauber und natürlich

Wir GRÜNEN wollen, dass der Fluss nicht nur im Süden, sondern auch im Norden Münchens wieder natürlich und zu­gäng­lich wird. Im Süden Münchens wurden die ersten Schritte zur Re­na­tu­rie­rung der Isar ergriffen. Sie wurde von ihrem alten Be­ton­kor­sett befreit. Noch vor wenigen Jahren war die Isar dort ein häss­li­cher Kanal, jetzt bietet sie den Bür­ge­rin­nen und Bürgern Erholung und seltenen Tier- und Pflan­zen­ar­ten einen Le­bens­raum.

Mehr Bio & Regional

Der öko­lo­gi­sche Landbau wächst nicht schnell genug. Er ist die einzig zu­kunfts­fä­hi­ge Form, denn er schont Boden, Luft und Trink­was­ser. Er erhält intakte Land­schaf­ten und Le­bens­räu­me für heimische Tier- und Pflan­zen­ar­ten, sichert die Existenz bäu­er­li­cher Betriebe und sorgt für sichere Produkte für die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher. Die GRÜNEN wollen die regionale Ver­mark­tung der Er­zeug­nis­se und damit die Wert­schöp­fungs­ket­te vor Ort stärken. So lässt sich unnötiger Verkehr vermeiden und das Klima schützen.

Zur Förderung des öko­lo­gi­schen Landbaus und der gesunden Ernährung wollen wir erreichen, dass in den Kantinen des Land­krei­ses und in den Schul­men­sen der Zweck­ver­bands­schu­len Bio-Le­bens­mit­tel aus der Region angeboten werden.

Die GRÜNEN waren bereits mit ihrem Antrag er­folg­reich, dass auf den Lie­gen­schaf­ten des Land­krei­ses auf den Einsatz von Glyphosat ver­zich­tet wird. In diesem Sinne wollen wir wei­ter­ar­bei­ten und den Einsatz von Acker­gif­ten im Landkreis stark re­du­zie­ren.

Regionale Produkte direkt ver­mark­ten

Wir wollen, dass unsere Landwirt*innen in der Di­rekt­ver­mark­tung ihrer Produkte un­ter­stützt werden. Aber auch global gesehen ist uns ein fairer Umgang wichtig. Wir haben er­folg­reich die In­itia­ti­ve eines Fair-Tra­de-Land­krei­ses an­ge­sto­ßen.

Produkte, die bei uns nicht wachsen und daher im­por­tiert werden müssen, sollen fair bezahlt werden.

Verzicht auf atom­waf­fen­fä­hi­ges Uran im Atom­re­ak­tor in Garching

Wir fordern von der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät München und der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung auf hoch­an­ge­rei­cher­tes waf­fen­fä­hi­ges Uran (HEU) gänzlich zu ver­zich­ten und umgehend auf nicht waf­fen­fä­hi­ges nied­rig­an­ge­rei­cher­tes Uran (LEU) um­zu­stel­len.

Die Ein­lei­tung von ra­dio­ak­tiv ver­seuch­tem Abwasser in die Isar muss beendet werden. Vielen Badenden ist nicht bewusst, dass beim Reaktor ra­dio­ak­tiv kon­ta­mi­nier­tes Abwasser ein­ge­lei­tet wird.


 

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