Demonstration gegen das bayerische Integrationsgesetz

Samstag, 22. Oktober 201612:00 Uhr DGB-Haus Schwantha­ler­str. 64, München

Mit einem Leit­kult-Ge­setz versucht die CSU, allen Menschen in Bayern vor­zu­schrei­ben, wie sie leben sollen. Unklar bleibt, woraus dieser Leit-kult bestehen soll. Eine all­ge­mein­gül­ti­ge De­fi­ni­ti­on kann es in einer viel­fäl­ti­gen und plu­ra­lis­ti­schen Ge­sell­schaft gar nicht geben. Deswegen lehnen wir den Ge­setz­ent­wurf, den die CSU zynisch „In­te­gra­ti­ons­ge­setz“ nennt, ent­schie­den ab.

Dem Bündnis gegen das baye­ri­sche Aus­gren­zungs­ge­setz gehören neben uns Grünen z.B. auch der Aus­län­der­bei­rat München, der Deutsche Mie-ter­bund (Bayern) und die Ge­werk­schaft Erziehung und Wis­sen­schaft an.

Nicht hin­zu­neh­men im Leit­kult-Ge­setz der CSU ist unter anderem:
-Kinder in Ab­schie­be­zen­tren sind von der Schul­pflicht aus­ge­nom­men und damit faktisch von der Schule aus­ge­schlos­sen (Artikel 17). Nach dem Leit­kult-Ge­setz folgt Schul­recht dem Asylrecht – jede Ver­schlech-te­rung im Asylrecht würde deshalb un­mit­tel­bar auf die Kinder über-tra­gen (Be­grün­dung Art. 17a).
-Statt Rund­funk­frei­heit sollen die Medien auf die Leit­kul­tur ver­pflich­tet werden (Artikel 10). Das stellt einen Angriff auf Artikel 5 des Grundge-set­zes dar: Die Pres­se­frei­heit und die Freiheit der Be­richt­er­stat­tung durch Rundfunk und Film werden ge­währ­leis­tet. Eine Zensur findet nicht statt.
-In öf­fent­li­chen Ein­rich­tun­gen soll gelten: Die Zulassung nicht frei­zü­gig-keits­be­rech­tig­ter Ausländer kann von einer vor­he­ri­gen Belehrung und dem aus­drück­li­chen An­er­kennt­nis der be­ste­hen­den Vor­schrif­ten abhängig ge-macht werden. Diese Logik stellt alle aus­län­disch aus­se­hen­den Men-schen unter Ge­ne­ral­ver­dacht und ist deshalb men­schen­ver­ach­tend.

Wir Grüne stehen für ein buntes und viel­fäl­ti­ges Bayern, in dem sich alle Menschen zu Hause fühlen können, gleich welcher Herkunft, denn: Nur gemeinsam gewinnen wir.

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