Sehr geehrte Frau Landrätin,

Der Kreistag möge beschließen:

1. ab dem Jahr 2013 jährlich 30.000 € für REFUGIO München für die Betreuung von im Landkreis München untergebrachten Flüchtlingen und Asylbewerbern in den Haushalt aufzunehmen
2. ab dem Jahr 2015 ist eine Evaluation der Maßnahme vorzunehmen

Ersatzweise ist, um eine inhaltliche Bearbeitung in den zuständigen Ausschüssen zu ermöglichen, auch eine Einstellung des Betrages auch in die allgemeine Deckungsreserve des Haushalts 2013 möglich.

Begründung:

Die Anzahl der Asylbewerber im Landkreis München hat sich gegenüber den Vorjahren mehr als verdreifacht. Viele dieser Flüchtlinge kommen aus Kriegsgebieten wie Syrien oder Afghanistan und haben oft traumatische Erlebnisse hinter sich. Die Flüchtlingsorganisation REFUGIO München (http://www.refugio-muenchen.de/) leistet hier vorbildliche Arbeit: Eine besondere Aufmerksamkeit gilt den Flüchtlingskindern. Sie erleben Ge-walt und Flucht intensiver und bedrohlicher als Erwachsene. Inwieweit es Kindern gelingt, ihre Erfahrung aus Flucht und Verfolgung zu verarbeiten, ist ganz wesentlich von der Zuwendung und dem Schutz in der Nachfluchtphase abhängig. REFUGIO München ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe gemäß § 75 Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG).

Zusätzlich zu den bereits 2011 angebotenen Kinderbetreuungsmaßnahmen in Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Haar sollte der Landkreis München REFUGIO München auch für die bisher für den Landkreis München unentgeltliche Betreuung erwachsener Flüchtlinge bei der Bewältigung ihrer spezifischen Lebenssituation im Exil durch Psychotherapie, Sozialberatung, Migrationsberatung, muttersprachliche Elternseminare oder Ärztliche Diagnostik und Begutachtung finanziell unterstützen. Dadurch könnten sich die oft monatelangen Wartezeiten für die Flüchtlinge verkürzen.

Die Landeshauptstadt München unterstützt seit Jahren REFUGIO München finanziell und hat sehr gute Erfahrungen mit dieser Einrichtung gemacht.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Christoph Nadler

Fraktionssprecher