Um sich ein Bild zu machen, wie die Situation vor Ort wirklich ist, haben Antje Wagner und Markus Büchler, die Sprecher der Grünen im Landkreis München nach einem ersten Besuch im Oktober 2011 nun zum zweiten Mal die betroffenen Gebiete in Japan besucht. (7.2.-18.2.2013). Antje Wagner ist bestürzt darüber, dass die in den Straßen von der Stadt Fukushima aufgestellten Messtationen den Einwohnern eine trügerische Sicherheit vermitteln.
Antje Wagner: „Rund um die Messstationen wurde dekontaminiert und die Bleibatterien der Geräte schirmen einen Teil der Radioaktivität ab. Misst man jedoch in 5 m Entfernung die Strahlung ist sie in der Regel mindestens doppelt so hoch. Ein Beispiel, neben einem Spielplatz, das aufgestellte Gerät zeigte den Wert 0,232 µSv/h an, ein Wert knapp unterhalb der Grenze, ab der nach internationalen Standards evakuiert und Entschädigung gezahlt werden müsste. Aber in unmittelbarer Entfernung hat unser Geigerzähler regelmäßig das Doppelte, vereinzelt sogar den 20fachen Wert angezeigt, nämlich bis zu 6 µSv/h! Das ist kriminell. Die Japanische Regierung schützt ihre Bevölkerung, vor allem Kinder und Schwangere, nicht! Anstelle von Beschönigen und Vertuschen braucht die Bevölkerung ein Recht auf Evakuierung.
Antje Wagner und Markus Büchler trafen auf ihrer Reise über 20 Gesprächspartner von Politikern unterschiedlicher Parteien über Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace und Friends of the Earth bis zu engagierten BürgerInnen und buddhistischen Priestern.
Markus Büchler: „Die japanische Gesellschaft befindet sich, so die einhellige Aussage unserer GesprächspartnerInnen in einer tiefen Krise. Es ist fraglich, ob das politische und gesellschaftliche System in der Lage sein wird, die Herausforderungen nach der Katastrophe, insbesondere den Aufbau einer zukunftsfähigen Energieversorgung zu meistern. Der Filz zwischen Atomwirtschaft und Politik ist sehr dick. Die aktuelle rechtskonservative Regierung kämpft wie die Bundesregierung gegen demokratische erneuerbare Energien und flüchtet sich in eine rückwärtsgewandte und nationalistische Politik, um von eigenem Politikversagen abzulenken. Wir hoffen, dass die Oberhauswahlen im Juli einen Durchbruch für die neue Partei der Grünen und einen demokratischen, transparenten, bürgernahen Politikansatz bringen. Die deutschen Grünen wollen durch intensiven Austausch einen Beitrag dazu leisten.“
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