
Corona verdeutlicht die Abhängigkeit der Kommunen von den Gewerbesteuereinnahmen: Umsatzeinbußen der ortsansässigen Unternehmen sorgen dann schnell auch für rote Zahlen im kommunalen Haushalt. Klassische Wirtschaftsförderung auf dieser Ebene setzt meist auf die Ausweisung von Gewerbegebieten und die Ansiedlung neuer Unternehmen. Flächenverbrauch inklusive. Lebendige Dorfzentren dagegen Fehlanzeige. Gleichzeitig treten aber auch die Probleme, die bereits vor der Corona-Krise existierten, noch deutlicher hervor, erfordern jetzt teilweise sogar Mehrausgaben. Hier den Rotstift anzusetzen schmerzt also doppelt.
Wie bringen wir diese Pole nun zusammen? Ein Lösungsbaustein heißt Soziale Innovationen. Sie lindern nicht nur Symptome. Sie beheben die Ursachen, die zur Entstehung des Problems geführt haben. Eine Studie von Ashoka und McKinsey aus dem Jahr 2019 hat aufgezeigt, dass in deutschen Sozialunternehmen und Social Start-Ups ein Milliardenpotenzial steckt. Von ihrer Wirkung her gedacht. Dem steht ein relativ geringer finanzieller Einsatz gegenüber, da der Investitionsaufwand meist erstmal niedrig ist —im Gegensatz zu technischen Innovationen. Beispiele gefällig? Social-Bee, Deutschlands erster Integrationsdienstleister: Sie bringen Geflüchtete über soziale Zeitarbeit in eine feste Anstellung und ermöglichen damit Integration. Oder RECUP, das Pfandsystem für Coffee-to-go-Mehrwegbecher. Sie tragen zur Abfallvermeidung bei. Das Unternehmen hat mittlerweile außerdem 43 Angestellte. Mit sozial-ökologischen Geschäftsideen werden einerseits gesellschaftliche Herausforderungen gelöst und andererseits Jobs sowie neue Einnahmequellen an Gewerbesteuer geschaffen. Eine Win-Win-Situation also. Kommunen können für Social-Start-Ups ein günstiges Ökosystem schaffen, indem sie die Akteure mit Politik und Verwaltung zusammenbringen und gemeinsam gezielt nach innovativen Lösungen für die Herausforderungen vor Ort suchen. |
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Münchner Stadträtin und Vorstand SEND e.V.
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