In ihrem Leserbrief vom 13.3.13 weist Frau Dorothea Probst, Gemeinderätin der UWV, auf mögliche Vorteile für Feldkirchen hin, die die Ansiedlung von IKEA und weiteren großflächigen Einzelhandelsgeschäften mit sich brächte. Markus Büchler antwortet: Selbstverständlich muss man Frau Probst zustimmen, dass Vor- und Nachteile eines solchen Projektes sorgsam abgewogen werden müssen und verschiedene Aspekte dabei eine Rolle spielen. Genau deshalb wollen wir Initiatoren des Bürgerentscheides, dass jede Bürgerin und jeder Bürger die Möglichkeit bekommt, sich umfassend zu informieren und auch darüber zu entscheiden.
Es stellt sich die Frage, die mir auch Bürgermeister van der Weck schon gestellt hat, warum ich als Oberschleißheimer Bürger mich für die Belange Feldkirchens interessiere. Sind es wahltaktische oder parteipolitische Motive? Nein, es geht um etwas anderes, nämlich darum, das kleingeistige Kirchturmdenken vieler Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker im Landkreis München zu überwinden und das Münchner Umland als zusammenhängende Region zu begreifen. Ein Großprojekt wie die dritte IKEA-Filiale betrifft uns alle im Landkreis München. Das Münchner Umland verändert sich in rasender Geschwindigkeit von einer Region mit attraktiven, lebenswerten, kleinen Gemeinden hin zu einem grauen, lauten, eintönigen Wachstumsmolloch. Um das zu stoppen, mischen wir Grüne uns auch in Feldkirchen ein und würden das auch in Aschheim, Kirchheim, Haar oder jeder anderen Gemeinde tun. Übrigens auch im benachbarten Zorneding, wo sich der CSU-Landtagsabgeordnete die Ansiedlung von IKEA angeblich vorstellen könnte.
Es geht eben nicht nur um die Arbeitsplätze in Feldkirchen, den Verkehr in Feldkirchen und die Steuereinnahmen in Feldkirchen. Es geht vielmehr um die Frage, wie wir unseren Landkreis entwickeln wollen: wollen wir mehr Billiglohn-Arbeitsplätze bei Großkonzernen oder wollen wir mittelständisches, gewachsenes Gewerbe erhalten? Wollen wir ein noch größeres Überangebot an Möbelmärkten oder wollen wir bezahlbaren Wohnraum schaffen? Wollen wir die letzten Freiflächen im Landkreis verbauen oder Entwicklungsmöglichkeiten auch für künftige Generationen erhalten? Wollen wir in Straßenverkehr ersticken oder überschaubare, lebenswerte Gemeinden entwickeln?
IKEA Feldkirchen ist kein Feldkirchner Problem sondern ein Problem für die Region München. So viel Weitsicht verlange ich von jeder Kommunalpolitikerin und jedem Kommunalpolitiker egal welcher Couleur. Ich bitte alle Feldkirchnerinnen und Feldkirchner, diese Aspekte zu berücksichtigen und nicht nur auf mögliche Gewerbesteuereinnahmen zu schielen.
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