Ring statt Röhre

Die Grünen im Landkreis wollen Ausbau der tangentialen Verbindungen, um die Verkehrsprobleme zu lösen

Zur Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung für den zweiten S-Bahn-Tunnel erklären die Grünen im Landkreis:

Antje WagnerAntje Wagner, Vorsitzende der Grünen im Landkreis München: “Mit dem Bau der zweiten Stammstrecke wird die auf das Zentrum Münchens gerichtete Verkehrsinfrastruktur dauerhaft zementiert. Viel dringender nötig sind tangentiale Verbindungen über den Südring und den Nordring, um die Verkehrsströme nicht immer über den Marienplatz zu lenken.”

Sabine Pilsinger 2015Sabine Pilsinger, Vorsitzende der Grünen im Landkreis München: “Die Milliarden-Investition in dieses Prestigeprojekt wird nicht den erhofften Nutzen bringen. Die Stammstrecke ist eben nicht das Nadelöhr. Viel dringender für die Fahrgäste sind der Ausbau der Knotenpunkte, der eingleisigen Außenäste und eigene S-Bahn-Gleise, wo Mischverkehr herrscht, denn dadurch schaukeln sich Verspätungen hoch und bringen das überlastete System aus dem Takt.”

Toni Hofreiter bewirbt sich um das Votum des Kreisverbands zur UrwahlToni Hofreiter MdB: „Das S-Bahn-Netz des schnell wachsenden Ballungsraums München muss dringend ausgebaut werden. Doch der umstrittene zweite Tunnel droht zum Milliardengrab zu werden und betoniert den Münchner Zentralismus. München braucht kein bayerisches Stuttgart21, sondern den Ausbau des S-Bahn-Netzes in der Fläche. Die Fahrgäste benötigen den Ausbau der Außenäste, des Bahn-Süd- und -Nordrings für tangentiale Verbindungen, und die S-Bahn braucht deutlich mehr Züge. Das wäre kostengünstiger, schneller zu realisieren und brächte einen viel höheren Nutzen für die Fahrgäste als das Prestigeprojekt zweiter Tunnel mit vielen Jahren Bauzeit, in denen sich nichts ändert. Und am Ende wird man feststellen, dass München sich anders entwickelt hat und doch nicht alle zum Marienplatz fahren wollen.“

 

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