Die Grünen im Münchner Südosten haben gemeinsam eine Lösung zur Verkehrsentlastung erarbeitet, die weitgehend ohne Neubauten von Straßen auskommt. Sowohl die Südanbindung Perlach als durchgehende Trasse oder Stummellösung wie auch die kürzlich ins Spiel gebrachte neue Straße über Unterhachinger Gemeindegebiet sind bei dieser Lösung verzichtbar.
Angesichts immer neuer Vorschläge anderer Parteien haben sich Grüne aus Perlach, Neubiberg und Unterhaching auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Toni Hofreiter zusammengefunden, um eine interkommunale Lösung für die Verkehrsprobleme in Unterbiberg und Perlach zu erarbeiten. Das leitende Ziel war, eine Verkehrsentlastung möglichst ohne den Bau neuer Straßen zu erreichen. Das bedeutet: sowohl ohne den Bau der Südanbindung Perlach und ohne den Bau einer Straße weiter südlich über den Hachinger Bach, wie kürzlich von der CSU Neubiberg vorgeschlagen, um die Universität der Bundeswehr von Süden her über Unterhachinger Flur zu erschließen.
Die Lösung der Grünen besteht aus zwei Komponenten: Erstens die Erschließung des Gewerbegebiets Perlach durch die sogenannte “Münchner Lösung”. Dafür müsste lediglich eine kurze Querverbindung südlich der Nabburger Straße zwischen Unterhachinger Straße (Staatsstraße 2368) und Unterbiberger Straße gebaut werden. Das Gewerbegebiet wäre dadurch bequem an die A 8 angebunden.
Zweitens die Entlastung des Wohngebiets Vivamus Unterbiberg vom Verkehr von und zur Universität der Bundeswehr, indem die Zufahrt zum Universitätsgelände vom heutigen Haupttor an der Ecke Zwergerstraße/Universitätsstraße zum Osttor verlegt wird. Der Autoverkehr zur Uni soll dann über die Carl-Wery-Straße bzw. die Westumgehung Ottobrunn (Staatsstraße 2078) fließen. Das Westtor soll für Fußgänger und Radfahrer geöffnet bleiben.
Diese Maßnahme soll durch den Einsatz von Mobilitätsmanagement flankiert werden, um die Verkehrsteilnehmer auf die neue Zufahrt einzustellen. Außerdem sollten in Zusammenarbeit mit der Universität innovative Lösungen erreicht werden wie z. B. ein Leihrad-System: am Parkplatz kann vom Auto auf ein “Uni-Radl” umgestiegen werden, um sich damit auf dem Campus fortzubewegen. Damit erhält die Anfahrt von Osten her einen positiven Anreiz. Darüber hinaus fordern die Grünen eine bessere Anbindung des Areals an den öffentlichen Nahverkehr durch attraktive Busverbindungen, auch in den Nebenverkehrszeiten.
Anstatt mit Alleingängen vorzupreschen haben die Grünen über Gemeindegrenzen hinweg einen gemeinsamen Vorschlag erarbeitet. Die Lösung ist flächenschonend, es wird keine unverbaute Landschaft von neuen Straßen zerschnitten, der Hachinger Bach bleibt von Unterhaching bis München unberührt und der Landschaftspark Unterhaching wird nicht beeinträchtigt. Verkehrlich bringt die Lösung Entlastung in Perlach und Unterbiberg, und sie zieht keinen zusätzlichen Verkehr an, wie dies bei allen neuen Straßenverbindungen der Fall ist.
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