Die Sprache ist ein tolles Werkzeug. Klare Sprache, klare Gedanken, klares Handeln. Aber leider auch umgekehrt. Neulich hieß es in der Erwiderung eines Vereinsvorstandes: Ein Sportfeld im Herzen der Gemeinde hätte für Kinder den Vorteil, dass sie nicht mehrmals am Tag durch das gesamte Gemeindegebiet reisen müssten, um nach der Schule zum Sport zu kommen.
Im Verb „reisen“ ist die Bedeutungskomponente des Aufbruchs enthalten (nddt./engl. „to rise“). Hier steht etwas Größeres bevor, eine Fahrt zu einem entfernten Ort. Zwölf Minuten auf dem Fahrrad sind noch keine Reise. Viele wohnen zudem näher. Dass auch noch im Dunkeln bleibt, wie oft sie das tun, ist des Guten zuviel. Mehrmals die Woche vielleicht, nicht am Tag.
Die Sprache des Amazonasvolks der Pirahã verfügt nur über einen sehr eingeschränkten Wortschatz für Zahlen. In der deutschen Sprache ist es einfach: zweimal, dreimal, viermal usw. Das ist nicht nur präziser sondern auch kürzer als „mehrmals“.
Ein Satz, so viele Fragen. Wir gratulieren!
Nix fia unguad und schwoamm mas obi – beim Sommerfest!
Rüdiger Zwarg
Verwandte Artikel
• Aktuelles, Grüne im Gemeinderat, Kirchheimer Mitteilungen
Kolumne: Alles richtig gemacht!
Klick lädt die PDF.
Weiterlesen »
• Aktuelles, Grüne im Gemeinderat, Kirchheimer Mitteilungen
Kolumne: Ende Gelände
Klick lädt die PDF.
Weiterlesen »
• Aktuelles, Grüne im Gemeinderat, Kirchheimer Mitteilungen
Kolumne: Mein lieber Specht
Klick lädt die PDF.
Weiterlesen »