
Grüne Kreistagsfraktion fordert bei Neubau nicht von eigenen Vorgaben abzuweichen
„Nur weil neue Herausforderungen auftreten, darf der Landkreis München nicht bei der nächstbesten Gelegenheit seine eigenen Energiestandards über den Haufen werfen und in Sachen Kosten einzig und allein aufs hier und jetzt schauen”, kritisiert Kreisrat Dr. Philipp Bauer aus Garching.
Im Bauausschuss des Landkreises wurde der Entwurf für den Erweiterungsbau der Berufsschule in Riem diskutiert. Die Forderung der SPD-Fraktion: Eine Prüfung, ob das Gebäude auch im gesetzlichen Minimalstandard gebaut werden kann. Unterstützung für dieses Anliegen kommt von der CSU-Fraktion. Nur Landrat Göbel stimmte mit den Grünen dagegen.
Dr. Philipp Bauer: „Der jetzige Entwurf basiert auf einem Standard, der Klima-, Umwelt und Soziale Kriterien berücksichtigt und erreicht dort knapp die höchste Stufe. Im Vergleich zu einem „Standardgebäude” würden so auf lange Sicht erhebliche Betriebs- und damit Folgekosten vermieden. Die SPD begründet ihren rückwärtsgewandten Vorstoß mit der Suche nach Einsparmöglichkeiten beim Bau. Zuerst einmal wird dieser Beschluss aber sogar zu zusätzlichen Verzögerungen und Kosten bei der Planung führen.”
Besonders brisant: Auf Initiative der Grünen Fraktion hat sich der Landkreis vor Jahren selbst verpflichtet, immer nach den bestmöglichen Energiestandard zu bauen. Sollte der Plan von SPD und CSU nun tatsächlich weiterverfolgt werden, müsste also zuerst einmal ein Grundsatzbeschluss des Kreistags aufgehoben werden!
Christina Risinger, Kreisrätin aus Ismaning: „Es ist schockierend zu sehen, wie schnell bei manchen die Unterstützung für Klimaschutz, Energieeffizienz und damit für Politik, die vor allem auch an künftige Generationen denkt, wegbricht. Ohne Frage: Wenn weniger Geld zur Verfügung steht, muss gespart werden. Der Landkreis München bleibt aber trotzt angespannter Haushaltslage eine der wohlhabendsten und innovativsten Regionen Deutschlands. Wenn wir es nicht mal hier schaffen, vorbildlich und modern zu bauen, wo denn dann überhaupt? Wir Grüne setzen nun auf Landrat Göbel, der das offensichtlich genauso sieht!”
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