Europa auf der Schiene verbinden

Bisher gleicht das europäische Bahnnetz einem Flickenteppich. Die Bahn-Verantwortlichen stecken Milliarden Euro in nationale Prestige-Projekte wie Stuttgart 21. Dabei verlieren sie aus den Augen, dass ein funktionierendes Netz die höchste Priorität haben muss. Besonders an den nationalen Grenzen klaffen noch Lücken. Wir brauchen massive Investitionen in den transnationalen Güter- und Personenverkehr. 2016 hat die EU erstmals ein europäisches Lückenschluss-Programm für die Schiene aufgelegt. Das muss auf das Doppelte aufgestockt werden.  

Europa auf der Schiene verbinden.

Direkt von Athen bis Helsinki, von Madrid bis Budapest 

Das Ziel sind schnelle, zuverlässige Direktverbindungen zwischen den europäischen Metropolen. Deshalb müssen die unterschiedlichen nationalen Verkehrsnetze europaweit vereinheitlicht werden. Ein gemeinsames Verkehrsnetz braucht gemeinsame Standards, von Ticketsystemen und Bahnsteighöhen bis zu Sicherheitsstandards. Denn nur so können wir Menschen dazu bewegen, vom Auto in den Zug umzusteigen und letztendlich unsere Klimaziele erreichen. 

Bahnfahren ist mehr als Fortbewegung – Bahnfahren ist Reisekultur 

Wäre es nicht wunderbar, abends in München bei einem guten Abendessen im Speisewagen zu starten und morgens zum Frühstück in Barcelona aus dem Zug zu steigen? Als Alternative zum Fliegen brauchen wir gute Nachtverbindungen. Die Deutsche Bahn hat Nachtzüge mit Schlaf- und Liegeabteilen im Jahr 2016 eingestellt. Andere Anbieter wie die ÖBB zeigen, wie es geht, z.B. mit der erfolgreichen Strecke München – Rom. Nachtzüge sind die ideale, zeitsparende Alternative zum Fliegen: daher brauchen wir ein europaweites Netz von Nachtzugverbindungen. 

Ich fordere ein von der EU bestelltes und organisiertes Eisenbahnwesen im internationalen Verkehr mit einer gemeinsamen Finanzierung. Nur so wird es weniger Kurzstreckenflüge in Europa geben. Ich mache mich für ein europäisches Hochgeschwindigkeitsbahnnetz stark, mit dem wir Athen und Helsinki, Madrid und Budapest verbinden. 

Dr. Markus Büchler, Landtagsabgeordneter der Grünen im Landkreis

 

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