Wir wollen, dass alle demokratischen Parteien zusammenstehen und gemeinsam eine klare Haltung gegen rechts zeigen. Deshalb setzen wir ein Zeichen. Wir werden nicht an dem Wahlkreis-Podium in Haar teilnehmen, wenn die AfD teilnimmt.
Unsere Zusage zu dem Podium in Haar beruhte auf der Information, dass die AfD nicht zu dem Podium eingeladen ist. Sie wurde erst nachträglich eingeladen. Veranstalter wie zum Beispiel Volkshochschulen sind nicht verpflichtet, die AfD zu solchen Podien einzuladen.
Die AfD gehört nicht zum Spektrum der demokratischen Parteien. Sie steht nicht auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung und wird in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtet. In den letzten vier Jahren hat sich die AfD deutlich radikalisiert. Der Kandidat der AfD Gerold Otten hat sich nie klar vom völkisch-nationalistischen Flügel der AfD distanziert.
Wir setzen uns mit der AfD und mit den Worten und Taten ihrer Vertreter*innen kritisch auseinander, aber wir gehen mit dieser rechtsradikalen Partei und ihrem Kandidaten nicht auf ein gemeinsames Podium.
Warum keine Auseinandersetzung auf einem Podium? Weil es erfahrungsgemäß bei einer offenen Diskussion dann nur noch um die AfD geht und kaum mehr um andere Themen. Oder, wenn streng moderiert wird, keine Diskussion entsteht, sondern nacheinander in vorgegebener Zeit Statements der Kandidierenden zu verschiedenen Themen aneinandergereiht werden und die AfD als normale Partei erscheint – was sie nicht ist.
Korbinian Rüger: “In diesem Rahmen eine Bühne mit der AfD zu teilen, würde bedeuten, deren undemokratischen, gefährlichen und oft menschenverachtenden Ansichten Legitimität zu verleihen. Daran beteilige ich mich nicht.”
Jamila Schäfer: “Die Demokratie lebt von Voraussetzungen, die sie selbst nicht garantieren kann. Das wusste schon der wertkonservative Staatssrechtler Böckenförde. Deshalb liegt es an uns Demokratinnen und Demokraten zu zeigen, dass die Politik demokratieverachtender Kräfte wie der AfD keine bloße Meinung unter vielen ist.”
Toni Hofreiter: “Wir sind nicht bereit, uns daran zu beteiligen, den Feinden der Demokratie und den Verursachern von Hass und Hetze eine Plattform zu bieten.”
Katinka Burz: “Der Ideologie dieser Demokratiefeinde ist mit Argumenten nicht beizukommen. Niemand möchte seine Zeit, seinen Atem, seine Diskussionsfreude an diese rechtspopulistische Partei verschwenden. Faschismus und Rassismus sind keine Meinung sondern ein Verbrechen!”
Wir bedauern, dass die Bürger*innen, die sich von dem Wahlkreis-Podium erhofft hatten, Inhalte aus den Programmen der Parteien für ihre Wahlentscheidung zu erfahren, und die Kandidat*innen persönlich zu erleben, dies nicht wie erwartet bekommen.
Deshalb unsere Bitte: Kommen sie zu unseren Veranstaltungen, informieren sie sich über unsere Kanäle im Internet und in den sozialen Netzwerken. Wir stehen zum Dialog mit den Bürger*innen bereit.
Unser ganz großes Anliegen ist: Informieren sie sich, gehen sie zur Wahl und wählen sie demokratisch.
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