Ayinger Grüne auch beim Plakat-Abbau vorbildlich!
Ob vor der Wahl oder nach der Wahl: die Sache mit dem Plakatieren ist ein Thema für sich. Es beginnt damit, dass es festgelegte Fristen gibt, ab wann vor einer Wahl die einzelnen Parteien mit dem Plakatieren in den Gemeinden und Städten beginnen dürfen. Das wird nicht überall ganz genau genommen. Denn um noch möglichst viele gute Standplätze zu ergattern, sichern sich so manche kommunalen Ortsverbände diese, indem sie schon weit vor dem eigentlichen Plakatier-Termin für eine Veranstaltung werben und dann im Anschluss die Plakatständer für die Wahl weiterverwenden. Andere Parteien sind auf die Idee gekommen, jeden Laternenmasten zu nutzen und Doppelwand-Plakate mittels Kabelbinder daran zu befestigen. Ein Problem ist, dass die gemeindeeigenen Plakatwände kaum ausreichend Platz für alle Parteien bieten. Dies gilt insbesondere vor Landtagswahlen, so dass hier ein gewisser Konkurrenzkampf herrscht und die letzten klebefreudigen Parteimitglieder dann ebenfalls auf eigene Plakatständer oder Kunststoffplakate ausweichen. Alles in allem also eine große Menge an Postern und Plakaten mit diversen Sprüchen und Köpfen, die um die Aufmerksamkeit der Wähler*innen buhlen.
So manche*r Gemeindebürger*in reagiert da schon mal genervt, wenn fast jeder Meter am Straßenrand mit der Dekoration der Parteien vollgestellt ist. Und um ehrlich zu sein – wirklich schön ist das nicht. Doch was bleibt den einzelnen Ortsverbandsmitgliedern, wenn ihre eigene Partei nicht schon rein optisch ins Hintertreffen geraten will?
Wir, die Ayinger Grünen, haben über dieses Thema bereits mehrfach diskutiert, nicht zuletzt auch deshalb, weil Plakatieren auch immer viel Müll mit sich bringt. Der neueste Beitrag in der SZ schildert sehr gut, warum Wahlwerbung mittels Plakaten (und auch diversen Flyern) alles andere als ökologisch ist. Doch ganz ohne wird es auch in Aying zukünftig nicht gehen! Deshalb werden unsere beiden Gemeinderatsmitglieder noch rechtzeitig vor der Europawahl im Mai 2019 den Antrag für eine gemeindliche Plakatierverordnung stellen. Darin ist dann genau geregelt, wer wann wie viele Plakate anbringen bzw. auf eigenen Ständern aufstellen darf. Auch die maximale Höhe der Anbringung oder die Höchstmaße von Plakaten können in so einer Verordnung geregelt werden. In vielen Nachbarkommunen gibt es derartige Regelungen bereits, was den Plakate-Dschungel zumindest ein wenig eindämmt. Und: es ist für alle Parteien gerechter, denn die Regelungen gelten für alle gleich. Und wenn pro Partei maximal 20 Plakate erlaubt sind, dann gilt das eben auch für jene, die normalerweise am liebsten jeden Ortsteil durchgängig bestücken würden.
Ein SZ-Artikel griff am Wochenende einen weiteren Aspekt auf, der auch die Ayinger Bürger*innen immer wieder beschäftigt: wohin gehen die Plakate nach den Wahlen? Ist das Müll?
Nach der Wahl geht es zunächst an den Abbau. Hierfür gibt es fast überall Fristen, in Aying könnte so etwas ebenfalls anhand einer Plakatierverordnung geregelt werden. Doch wohin dann mit den Plakaten? Als Grüne haben wir uns von Anfang an gegen Plakate entschieden, die einen Kunststoffanteil enthalten oder die mittels Kabelbinder zusammengehalten werden. Wir kaufen regelmäßig die ganz einfachen Papierplakate, „begrünt“ von der Umweltdruckerei, und kleben sie mit Lösungsmittel freiem, wasserlöslichen Kleister auf unsere selbstgebauten und immer wieder verwendbaren Plakatständer.
Bereits einen Tag nach der Landtagswahl am 14. Oktober haben wir unsere Ständer alle eingesammelt, samt der Befestigungsdrähte, denn auch diese werden wiederverwendet. Auf zusätzliche Danke-Aufkleber und dadurch längere Standzeiten haben wir, obwohl es diesmal ja tatsächlich einen guten Grund gegeben hätte, bewusst verzichtet. Leider fast als Einzige, denn mindestens eine Woche lang waren alle anderen Plakate noch immer im ganzen Gemeindegebiet präsent, wenn auch nicht mehr im allerbesten Zustand. Schön langsam reduziert sich das zum Glück alles.
Wie geht’s weiter? Bevor unsere Ständer wieder zum Einsatz kommen, werden die Plakate mit Wasser abgelöst und im Altpapier entsorgt. Ohne Müll geht es zwar bei uns auch nicht, aber wir stehen auch beim Plakatieren für das, was sich unsere Partei auf die Fahne schreibt: Umwelt- und Klimaschutz durch den Einsatz ökologisch verträglicher Materialien und größtmögliche Einsparung von (Rest-)Müll.
Hoffen wir also, dass die Ayinger Bürger*innen es honorieren, wenn auch bei zukünftigen Wahlen nicht an jeder Straßenecke ein Plakat der Grünen zu sehen sein wird, sondern dass sie es so sehen wie wir: weniger ist in diesem Fall mehr.
Christine Squarra, 28. Oktober 2018
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