Biologisch erzeugte Lebensmittel haben viele Vorteile, vor allem wenn sie aus der Region stammen und damit auch gemäß der jeweiligen Jahreszeit sind.
Bio hat eins, zwei, drei Vorteile:
- Bio-Lebensmittel sind gesünder. Auch wenn es laut einer Studie hier keinen Unterschied gibt. Stimmt! Aber das betrifft ausschließlich den Vitamingehalt und nicht die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (Glyphosat, Pestizide, Insektizide, Fungizide…..).
- Bio-Lebensmittel schützen die Gesundheit unserer Landwirt*innen, weil diese nicht mit chemischen Mitteln umgehen müssen. Dies gilt auch für Lebensmittel, die ihren Ursprung nicht bei uns haben: etwa Bananen, Tee, Kaffee oder Kakao. In diesen Anbaugebieten sind die Arbeiter*innen besonders gefährdet, weil sie meist mit stark gesundheitsschädlichen Spritzmitteln hantieren müssen, die hier in Deutschland häufig bereits verboten sind. Regionale Hersteller*innen von biologischen Lebensmitteln – wie etwa Joghurt, Müsli oder Getränke – achten darauf, dass auch die einzelnen Komponenten biologisch erzeugt werden.
- Bio-Lebensmittel schützen Natur und Umwelt und damit Klima und Arten: Ökobetriebe dürfen nur so viele Tiere halten, dass deren Gülle den Nährstoffbedarf der Pflanzen auf den eigenen Flächen deckt. Wenn keine Überschüsse entstehen, wird unser Grundwasser vor zu hohem Nitrateintrag geschützt. Auf Bio-Feldern mit ihren vielfältigen Fruchtfolgen sind etwa 35 Prozent mehr Feldvögel und 23 Prozent mehr Blüten bestäubende Insekten anzutreffen. Ohne den Einsatz chemischer Düngemittel und Pestizide ist die Pflanzenvielfalt auf solchen Äckern um sehr viel höher als im konventionellen Landbau. In hochwertigem Humus gibt es mehr Regenwürmer und die Böden sind fruchtbarer. Außerdem ist natürlicher Humus ein hervorragender CO2-Speicher.
Bio-Lebensmittel sind teurer
Jein! Vergleicht man identische Produkte, so ist tatsächlich meist die biologisch produzierte Ware teurer. Alles andere würde auch verwundern, denn der Herstellungsprozess ist meist aufwändiger, die Erträge etwas geringer. Doch nicht alle biologisch erzeugten Lebensmittel müssen kleinteilig hergestellt werden. Auch Bio-Produktion kann effektiv und relativ kostengünstig betrieben werden. Das gilt vor allem für pflanzliche Lebensmittel. Tiere hingegen wirklich artgerecht und nach biologischen Standards zu halten, ist um ein vielfaches aufwändiger als konventionelle, industrielle oder Massen-Tierhaltung. Wenn sich jedoch das Einkaufsverhalten ändert, weniger tierische und mehr pflanzliche Produkte im Einkaufskorb landen, und wenn dann auch noch darauf geachtet wird, dass nur so viel eingekauft wie verzehrt wird (in Deutschland landen jährlich 13 Millionen Tonnen Nahrungsmittel im Müll), dann können Bio-Lebensmittel auch preislich gut mithalten.
Bio in Kita und Schule
Ein gutes und vielfältiges Angebot an biologisch erzeugten Lebensmitteln aus der Region hängt auch von ausreichender Nachfrage ab. Diese könnte gewährleistet werden, wenn alle öffentlichen Einrichtungen auf Bio-Lebensmittel umstiegen. So wird in München bereits in vielen Kitas und in Schulmensen Essen bio und regional angeboten. Es gibt Bio-Caterer, die sind kaum teurer als konventionelle. Auch aus gesundheitlichen Gründen wird allerdings nur ein- oder zweimal pro Woche Fleisch angeboten und außerdem primär saisonale Gerichte.
https://www.bio-consulter.de/galerie
https://www.leckerer-lieferservice.de/
Nein, meine Suppe ess’ ich nicht
So wie der Struwwelpeter-Suppenkaspar könnte so manches Kind reagieren, das erstmals Bio-Essen vorgesetzt bekommt. Denn Bio enthält nicht nur keine (oft schädlichen) Konservierungsmittel sondern auch keine künstlichen Geschmacksverstärker. Ursprüngliche Lebensmittel schmecken anders, weniger süß, nicht so salzig und auch der Eigengeschmack, beispielsweise bei Früchten, variiert, wenn sie unbehandelt sind. Kurz: sie schmecken natürlich und das ist zum Teil gewöhnungsbedürftig. Es lohnt sich jedoch, die natürlichen Geschmäcker unserer Lebensmittel wieder besser kennen und schätzen zu lernen – für den Genuss und für die Gesundheit.
Fazit: Bio ist besser!
Und zwar für: Arten (Pflanzen, Insekten, Vögel u. a.), Boden, Klima, Luft, Mensch, Nutztierhaltung, Wasser. (in alphabetischer Reihenfolge).
Guten Appetit wünschen Nortrud Semmler-Otranto und Christine Squarra
Großhelfendorf/Dürrnhaar, 26. April 2020






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