Mobilität

Mobilität ist ein Grundrecht! Gleichzeitig ist Verkehr das Kernthema des globalen Klimaschutzes! Im Moment ist die Art, wie wir uns primär fortbewegen – nämlich mit dem Auto – für ein Fünftel der Treibhausgas­emissionen verantwortlich. Das muss sich ändern!

Die Wende wird hier nur vorangebracht, wenn der motorisierte Individualverkehr stark reduziert und wenn unser Bedürfnis nach Mobilität mit zukunftsorientierten klimafreundlicheren Fortbewegungsmitteln befriedigt wird. Dies sind – außer den eigenen Füßen und dem Radl – in erster Linie die öffentlichen Verkehrsmittel. Hier unterstützen wir die Initiative S7Ostplus, die sich für einen zweigleisigen Ausbau der S-Bahn-Strecke bis Kreuzstraße einsetzt. Damit wäre ein ganztägiger 20-Minuten-Takt, eine bessere Anbindung nach München, ins Oberland und in den Landkreis Rosenheim möglich. Letzteres würde vor allem die viel befahrene Rosenheimer Landstraße entlasten und den Anwohner*innen wieder mehr Lebensqualität bieten.  (Lesen Sie hier, was die MVV-Tarifreform für die Gemeinde Aying bedeutet. )

Im „Aktionsplan für die Belange von Menschen mit Behinderung“ des Landkreises München heißt es: „Zur Unterstützung der individuellen Mobilität von Menschen mit Behinderung wird ein Mobilitätsservice auf Abruf eingerichtet“. Wir unterstützen diesen Plan!

Seit 2012 fördert der Freistaat Rufbusse und Anrufsammeltaxis im Rahmen des Förderprogramms zur Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum. Wir begrüßen dieses nicht zuletzt für ältere Menschen wichtige Angebot.

Weiter sehen wir das Radl als wichtiges Verkehrsmittel der Zukunft, denn mit der Verbreitung der E-Bikes können bequem größere Strecken zurück­gelegt werden. Deswegen setzen wir uns für mehr Radwege ein.

Autos müssen grundsätzlich sauberer werden – z. B. durch elektrischen Antrieb. Hierbei ist wichtig, dass der Strom aus regenerativen Quellen stammt! Gleichzeitig können solche E-Autos auch als Stromspeicher dienen – Stichwort Energiewende. Auch sollte das Auto öfter geteilt und dadurch effizienter genutzt werden. Autoteilen/Car-Sharing setzt sich mehr und mehr auch in ländlichen Regionen durch.

Doch auch „saubere“ Autos sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Kommt doch der gefährliche Dreck nicht nur aus dem Auspuff sondern u. a. auch von den Reifen. Die Rede ist von Mikroplastik, das inzwischen auch in unseren Lebens­mitteln zu finden ist.  So werden allein in Deutschland jährlich ca. 120.000 Tonnen Reifenabrieb in Umlauf gebracht. Der Wind verweht die Teilchen mit dem Straßenstaub, der Regen spült sie dann in die Kanalisation. Laut einer aktuellen Studie der Weltnaturschutzunion (IUCN) ist der Reifenabrieb für ein Fünftel des Mikroplastiks in den Meeren verantwortlich, das über die Fische dann in den Nahrungskreislauf gelangt.
Nicht zu vergessen: für die Produktion eines einzigen Autos – ob mit Verbrennungs- oder Elektromotor – werden durchschnittlich 70 Tonnen Materialien und Ressourcen verbraucht und, so das Umweltbundesamt, etwa  400.000 Liter Wasser. Für den Akku des E-Autos sind Spezialrohstoffe wie Kobalt, Lithium, Grafit, Nickel und Mangan nötig, die allesamt in Krisengebieten abgebaut werden.  

Eine große Herausforderung künftiger Mobilitäts-Politik wird also darin bestehen, den Individualverkehr zugunsten eines gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehrs, und zwar mit Zubringerdiensten in entlegene Ortschaften, zu reduzieren. Weiter wird es darum gehen, die Verkehrsmittel intelligent und bequem miteinander zu verknüpfen. 

Auch die Art und Weise, wie wir Güter und Waren bewegen, muss sich grundlegend ändern. Regionalität und damit die Politik der kurzen Wege muss wieder an erster Stelle stehen. Transporte mit langen Wegen finden per Bahn statt. Die Ziele sind: weniger Lärm, weniger Flächenversiegelung durch Straßenbau, bessere Luft, höhere Lebensqualität, Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz. Es geht also um nichts weniger als um unsere Zukunft und vor allem die der kommenden Generationen! 

30. August 2018, Nortrud Semmler-Otranto

 

 

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