Wie jeder einzelne von uns zu einer CO2-Reduktion beitragen kann
Aktuell läuft eine hitzige Diskussion in den sozialen Medien über den CO2Ausstoß und dessen Einfluss auf das Klima. Damit jeder einmal einen Überblick über die Größe des Problems erhalten kann, versuchen wir mit diesem Beitrag einige Fakten aufzubereiten und daraus auch Vorschläge zu generieren, wie wir alle als einzelne unsere CO2Bilanz verbessern können.
Die folgende Liste gibt einen Überblick über den Ausstoß von CO2der sieben größten Verursacher. Die aktualisierten Daten stammen aus dem Jahr 2017 von dem World Resources Instituteund der Weltbank.
Land | Emissionen (in 1000 Tonnen CO2-Äquivalenten) |
globaler Anteil (in %) |
Pro Kopf
(in Tonnen CO2-Äquivalenten) |
Volksrepublik China | 12.454.711 | 27,51 | 6,57 |
Vereinigte Staaten | 6.673.450 | 14,75 | 14,95 |
Indien | 2.379.166 | 6,43 | 1,57 |
Russland | 2.199.117 | 4,86 |
9,97 |
Japan | 1.353.347 | 2,99 | 9,04 |
Brasilien | 1.017.875 | 2,25 | 2,01 |
Deutschland | 894.057 | 1,98 | 8,88 |
Deutschland liegt auf der Liste der schlimmsten CO2Emittenten weltweit auf Rang 7. Umgerechnet stößt im Durchschnitt jede Person in Deutschland 8,88 Tonnen CO2pro Jahr aus. Eine Auflistung der wichtigsten CO2-Quellen liefert dabei folgende Zahlen (in 1000 Tonnen CO2-Äquivalenten) (Quelle):
Energie-
wirtschaft |
Verarbeitendes Gewerbe | Verkehr | Übrige Feuerungsanlagen & sonstige kleine Quellen | Diffuse Emissionen aus Brennstoffen | Industrie-
prozesse |
Land-
wirtschaft |
Abfall & Abwasser |
332.200 | 126.400 | 166.800 | 136.600 | 10.000 | 61.800 | 65.200 | 10.500 |
Damit lässt sich deutlich zeigen, dass die 4 Hauptverursacher in Deutschland für 85 % des CO2Ausstoßes verantwortlich sind.
Wenn wir die Klimaziele, denen wir in den Protokollen von Kyoto und der UN-Klimakonferenz von Paris 2015 zugestimmt haben, erreichen wollen, müssen wir schleunigst bei diesen Hauptverursachern ansetzen und deren Ausstöße massiv reduzieren.
Wie kann nun unsere Gemeinde und jede*r einzelne von uns Einfluss auf eine Reduktion dieser Faktoren nehmen?
Beginnen wir bei Maßnahmen, mit welchen die Gemeinde ihren Beitrag leisten kann:
Dies sind zwei wesentliche Dinge: 1.) die Reduktion des Energieverbrauches und 2.) die sukzessive Umstellung der Energieversorgung auf regenerative Energien. Es ist notwendig, bei allen öffentlichen Gebäuden eine Überprüfung der energetischen Bilanz zu veranlassen und gegebenenfalls eine energetische Sanierung der Gebäude in die Wege zu leiten. Energiesparen ist oberste Devise bei jedem gemeindlichen Handeln.
Des Weiteren muss ein möglichst zügiger Umbau der Heizungsanlagen in öffentlichen Gebäuden auf regenerative Energieträger sowie ein zeitnaher Austausch aller gemeindlichen KFZs mit Verbrennungsmotor durch elektrisch betriebene Fahrzeuge erfolgen.
Wir Grüne fordern einen massiven Ausbau der Rad- sowie der ÖPNV-Infrastruktur, damit alle Gemeindebürgerinnen und -bürger ihre Emissionen im Bereich Verkehr reduzieren können. Dazu gehört auch eine schnelle Radwegeanbindung der Gemeinde Aying an das Radwegenetz des Großraums München.
Auch jede und jeder einzelne von unsist gefordert, den persönlichen CO2Fußabdruck durch die richtigen Entscheidungen zu reduzieren. Dazu können wir Grüne Denkanstöße anhand einzelner Beispiele geben:
Beginnen wir beim eigenen Haus. Auch Privat-Häuser haben Nachholbedarf bei der energetischen Sanierung. Die Möglichkeiten einer Nutzung der Dachflächen für Strom oder Warmwassergewinnung sind noch längst nicht ausgeschöpft.
Eine weitere und sehr einfache Maßnahme stellt die Nutzung regenerativer Energien für Strom durch das Abschließen eines Vertrags mit einem Ökostromanbieter dar. Ein sparsamer 3-Personenhaushalt verbraucht zwischen 3500 und 4500 kWh pro Jahr. Durchschnittlich entstehen bei der Erzeugung von 1 kWh Strom aus fossilen Brennstoffen 500 g CO2. Das bedeutet, dass ein 3-Personenhaushalt bei sparsamem Stromverbrauch basierend auf fossilen Energieträgern für den Ausstoß von 1,75 bis 2,25 Tonnen CO2verantwortlich ist. Dieser Wert wird bei einer Umstellung auf einen Öko-Stromtarif fast gegen null gesenkt.
Auch bei der gegebenenfalls anstehenden Sanierung der Heizung werden die meisten von uns noch auf regenerative Energieträger umstellen müssen. Der durchschnittliche Verbrauch an Heizöl pro Jahr und Quadratmeter liegt bei 15 Liter. Das entspricht einem CO2Ausstoß von 35 kg. Eine 100 Quadratmeter große Wohnung ist also für einen jährlichen Ausstoß von 3,5 Tonnen verantwortlich. Diese Werte kann jeder Haushalt durch entsprechende Investitionen selbst reduzieren.
Schließlich haben wir auch alle beim Verkehr viele Möglichkeiten, unsere CO2Bilanz ohne Einschränkung der Lebensqualität zu verbessern. Das beginnt damit, dass wir möglichst viele Wege zu Fuß, mit dem ÖPNV oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Nicht jeder Einkauf im Dorf muss mit dem Auto erfolgen. 1000 km weniger Autostrecke pro Jahr senkt den CO2Ausstoß um 150 -180 Kilogramm. Der Umstieg auf ein Hybrid- oder Elektroauto – sollte in nächster Zeit die Anschaffung eines neuen PKW anstehen – wäre eine weitere positive Maßnahme.
Schließlich wird aktuell auch noch sehr stark über die CO2-Belastung durch Flüge gesprochen. Sehr stark in die Kritik geraten sind dabei zurecht die relativ kurzen Inlandsflüge. Vergleicht man exemplarisch die Strecke München-Berlin, so zeigt sich, dass der der CO2 Ausstoß bei einem Flug bei 308 kg pro Person liegt. Eine Bahnreise auf derselben Strecke verursacht dagegen lediglich einen CO2 Ausstoß von 34 kg (Quelle). Der absolute Anteil am CO2 Ausstoß liegt zwar „nur“ bei 0,3 %, Experten gehen aber davon aus, dass die Auswirkungen durch die Luftfahrt aber dreimal höher angesetzt werden müssen, da das Kohlendioxid in kritischeren Schichten der Atmosphäre eingebracht werden. Daher muss es Ziel eines jeden von uns sein, auf die Alternative „Bahn“ zu setzen.
Neben den genannten Beispielen finden sich natürlich noch viele weitere Möglichkeiten wie man seinen eigenen CO2-Fußabdruck verbessern kann. Nehmen wir deshalb unsere Zukunft auch ein Stück weit selbst in die Hand. Nur wenn jede und jeder mitmacht, kann der Klimawandel gestoppt werden. Dafür treten auch wir Ayinger Grüne ein und dafür engagieren wir uns, damit auch unsere Kinder und Enkel noch eine lebenswerte Erde vorfinden.
10. August 2019, Franz Klug
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