Schokoladen-Weihnachtsmänner (Weihnachtsfrauen gibt es noch nicht, dafür aber Weihnachtsbären) sind, genau wie ihre Osterhasen-Kolleg*innen, „süß“. Trotzdem haben weder die einen noch die anderen den besten Ruf. Das liegt weniger an ihnen selbst als an ihrem Werdegang: zu oft verstecken sich ökologische und soziale Tragödien hinter dem bunt glänzenden Outfit. : z. B. Ausbeutung, Kinderarbeit und Pestizide.
Auch in diesem Jahr werden in Deutschland wohl wieder knapp 150 Millionen Schoko-Nikoläuse bzw. -Weihnachtsmänner gekauft, verschenkt und verzehrt.

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Die österreichische Umweltorganisation GLOBAL 2000 und die entwicklungspolitische Organisation Südwind haben deshalb schon im November 18 solche Exemplare mal genauer unter die Lupe genommen. Nicht überraschend ist, dass vor allem für die Weihnachtsgestalten, die von milliardenschweren internationalen Konzernen auf den Markt gebracht werden, Sozial- und Umweltstandards Fremdwörter sind (Nikolo-Check 2020). Zwar wurden Produkte aus österreichischen Läden getestet (Hofer – das ist bei uns Aldi!), doch lässt sich das Ergebnis übertragen.
Augen auf beim Niko-Kauf!
Ganz wichtig sind die Inhaltsstoffe. Gute Schokolade besteht aus Kakaobutter, Kakaopulver, (Rohr-) Zucker und vielleicht noch Milch. Ein minderwertiges Produkt kann Aromen, Emulgatoren (E-Nummern!), Palm- oder andere Fette enthalten. Bitterschokoladen ab einem Kakaogehalt von mindestens 60 Prozent enthalten keine Milch und sind somit automatisch vegan. Für vegane Vollmilchschokoladen wird statt Kuhmilch pflanzliche Milch beziehungsweise Siruppulver aus Reis, Mandeln oder Soja verwendet.
Genuss mit Siegel
Auf jeden Fall sollten Kakao und Zucker biologisch angebaut sein, die Milch aus Bio-Molkereien kommen. Auch Nüsse, Mandeln, Rosinen etc. sollten aus Bio-Anbau stammen. Bio/Organic – das muss ganz klar auf der Verpackung stehen. Oder das EU-Biosiegel.
Und dann gibt es noch die Fair-Trade-Siegel, die ausweisen, dass die Arbeiter*innen fair bezahlt werden und dass die sozialen Standards stimmen. Diese Siegel garantieren die Einhaltung internationaler Menschen- und Arbeitsrechte, das Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit sowie eine nachhaltige Landwirtschaft. Unabhängige Organisationen kontrollieren, ob diese Mindeststandards eingehalten werden.
Unternehmenseigene Nachhaltigkeitsinitiativen
Auch die gibt es. Und auch wenn die Zertifizierung nicht unabhängig ist, gibt es hier verantwortungsbewusst hergestellte Schokoladen. Auf der Verpackung ist dann z. B. ausgewiesen: 100 % bio, keine Kinderarbeit, gerechte Entlohnung, kompostierbare Folie …
Der Preis von Qualität
Ja, Schokolade, die nachhaltig und umweltschonend produziert wird, hat ihren Preis. Wenn die Kakaobäuerinnen und -bauern ordentlich bezahlt werden, wenn Kinderarbeit tabu ist, dann kostet das etwas mehr.
Ausnahmsweise gibt es an dieser Stelle einen Hinweis auf unsere Facebookseite “Grüne Aying”. Dort findet Ihr meine persönlichen Schokoladenempfehlungen.
Viel Genuss – ob nun mit Weihnachtsmann oder mit der althergebrachten Tafel – wünscht
Nortrud Semmler-Otranto
Großhelfendorf, 10. Dezember 2020
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