Wie aus persönlicher Betroffenheit eine Hilfsaktion entstand
Ein Gastbeitrag von Susanne und Nazar Vinnitski aus Großhelfendorf
Diesen Beitrag können Sie hier als PDF ohne Bilder herunterladen.
Wir sind eine Gruppe junger Menschen mit ukrainischen Wurzeln oder mit engen freundschaftlichen und familiären Beziehungen in die Ukraine, die wir stetig pflegen.
Als der Krieg in der Ukraine begann brach unser Herz.
Voller Anteilnahme und Sorge verfolgten wir die Lage vor Ort und machten uns Sorgen um Freunde und Familie. Uns war klar, die UkrainerInnen haben eine Kämpfernatur und werden nicht kampflos aufgeben. Wir wussten aber auch, dass dieser Krieg sehr viele Menschenleben kosten und Leid verursachen würde.
Kurzerhand entschlossen wir uns, in Rücksprache mit Kontakten vor Ort den Bedarf an Spenden zu ermitteln, um dann in die Ukraine zu fahren.
Wir wollten uns ein Bild von der aktuellen Lage machen.
Wir waren uns nicht sicher, ob wir als kleine Gruppe im Vergleich zu den großen Hilfsorganisationen überhaupt etwas ausrichten könnten. Schnell wurde jedoch klar: während die Flüchtlinge, die es erst einmal über die polnische Grenze geschafft haben soweit gut versorgt waren, standen die Flüchtlinge auf der ukrainischen Seite kilometerlang in der Kälte. Teilweise mit Babys oder Kleinkindern und teilweise nur mit der Kleidung ausgestattet, die sie am eigenen Körper trugen. Oftmals hatten diese Menschen tagelang nichts zu essen und vor allem zu trinken. Die Bilder, wie sie unsere Getränke oder ein paar einfache Kinderhandschuhe entgegen nahmen werden wir unser Leben lang nicht mehr vergessen.
Gerade als frischgebackenen Eltern gingen uns diese Zustände besonders nah.
Des weiteren wurde uns berichtet, dass die Frauen und Männer, die gezwungenermaßen an der Front kämpfen und ihr Land verteidigen mussten, oftmals noch nicht einmal warme Kleidung oder Verbandskästen besaßen, um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen. Auch ihnen fehlt es an dem Nötigsten und doch sind sie es, die ihr Land verteidigen und daher auch bestmögliche Unterstützung erhalten sollten.
Daher organisierten wir, dass Kontaktpersonen von uns die Ware an der Grenze abholen und dann direkt an die Front weiter transportieren. Die Medikamente, das Verbandszeug oder warme Kleidung und gutes Schuhwerk wurden besonders dankbar in Empfang genommen.
So hilflos wir uns Angesichts diesen großen Leides fühlten, so bestätigte uns das doch nur, dass nicht irgendwelche Spenden organisiert werden sollten, sondern dass zuerst der Bedarf ermittelt und dann gezielt gespendet werden sollte.
Qualität vor Quantität.
Vor Ort in Polen hat unser Team dann so viel wie möglich an Nahrung und Getränken besorgt, welches von Spendengeldern gekauft werden konnte. Der Vorteil besteht darin, dass in den Transportern aus Deutschland die Dinge transportiert werden konnten, die es vor Ort nicht mehr zu kaufen gab und trotzdem kam genau das an, was am dringendsten benötigt wurde. Gleichzeitig konnten von uns auf den Rückfahrten Flüchtlinge mit über die Grenze genommen werden. Hierbei konzentrierten wir uns vor allem auf Schwangere oder Frauen mit Babys und Kleinkindern.
Schnell stand für uns fest, wir wollen regelmäßig helfen, wir wollen einen Verein gründen. UkraineVision soll er heißen, denn wir haben eine Vision für die Ukraine.
Eine Vision, dass mit unserer und vor allem Ihrer Unterstützung genau dort geholfen werden kann, wo es brennt.
Denn jeder von uns kann etwas bewirken.
Über unseren Instagramaccount Ukraine_vision halten wir unsere Erlebnisse fest. Durch die Unterstützung der Ayinger Grünen und ihren Gemeinderät*innen, den Eltern aus der Ayinger Grundschule und dem Kindergarten Am Weiher, Gemeinderat Johann Lechner (CSU) und vielen engagierten und hilfsbereiten Bürger*innen unserer Gemeinde haben wir bereits viel erreichen können. Es wurde uns ein Raum zur Verfügung gestellt, in welchem die Sachspenden bis zu ihrem Abtransport gelagert werden können und unsere Aktion wurde vielfach geteilt. Wir sind sehr dankbar, dass uns dadurch bereits zahlreiche Sach- sowie Geldspenden erreicht haben. Tankgutscheine und kostenlose Tankfüllungen wurden uns angeboten. Und doch geht es weiter. Wir haben neue Visionen, wie zum Beispiel Zelte auf der ukrainischen Seite aufzubauen, an welchen die Flüchtlinge warme Getränke und Suppen erhalten können.
Gemeinsam mit Ihnen können wir vor Ort etwas bewirken.
Wenn Sie uns unterstützen möchten, können Sie an folgendes vorläufig eingerichtetes Konto spenden
IBAN: DE 97 1001 1001 2629 6536 15
BIC: NTSBDEB1XXX
Empfänger: Andreas Gläser
Referenz: Ukraine Hilfe
Um Sachspenden im Raum Aying abzugeben, kontaktieren Sie bitte Susanne Vinnitski telefonisch unter +49 (0)15 77 96 243 96 oder per Mail.
Die aktuelle Bedarfsliste können sie hier abrufen. Bitte konzentrieren Sie sich auf die dort genannten Bedarfsgegenstände, um unnötige Arbeit durch Rückgabe, Lagerung oder Umverteilung zu vermeiden.
Großhelfendorf, 10. März 2022 Susanne & Nazar Vinnitski
Anmerkung der Redaktion: Link aktualisiert. 25.03.2022
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