Energiewende und Klimaschutz in Aying

Foto: Unsplash, von Bernd Dittrich

Die Energiepolitik der bayerischen Staatsregierung – Windkraft und Fernleitungen aus dem Norden verhindern, stattdessen auf Putins Gas setzen – hat unser Land in eine schwierige Situation gebracht. Die Kosten für Heizung und Strom explodieren, gleichzeitig laufen für den eher unwahrscheinlichen Notfall altersschwache Atomkraftwerke länger als ursprünglich festgeschrieben. Die Versorgungssicherheit mit Strom wird nach dem Stresstest der Bundesregierung zwar als sehr hoch angesehen, doch im Extremfall sieht er insbesondere in Bayern mögliche Probleme. Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
Allein auf Maßnahmen der Regierung zu hoffen, wird auch in Zukunft ganz sicher nicht funktionieren. Die Energiewende muss vielmehr als grundsätzliche Aufgabe jeder*s Einzelnen, der Gemeinde und auch des Landkreises verstanden werden. Sie ist unverzichtbar für eine lebenswerte Zukunft und den Erhalt unseres Wohlstands.

Gemäß den vom Landkreis München ermittelten Zahlen hat die Gemeinde Aying einen Endenergiebedarf von rund 120 Millionen kWh jährlich. Nur etwa 9% davon werden in der Gemeinde regenerativ erzeugt. Den meist fossil erzeugten Rest kaufen wir ein, etwa 3 Millionen Euro monatlich geben Ayinger Bürger*innen, Betriebe und die Kommune dafür aus. Ein Großteil davon landet bei Despoten, Autokraten und internationalen Konzernen, die obendrein vorwiegend keine Steuern abführen. Würden wir stattdessen unsere eigene Energie regenerativ produzieren, bliebe die Wertschöpfung zum Wohle aller in der Gemeinde. Unsere Energiekosten wären deutlich geringer und jede*r einzelne wäre weniger abhängig von Putin und Konsorten. Mindestens ebenso wichtig: damit leisten wir auch einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz.

Die Energiewende schaffen wir zum einen durch die Einsparung von Energie. Energieeffiziente Gebäude, Mobilität und Produktion reduzieren unseren Energiebedarf. Zum anderen müssen wir fossile Energieträger durch regenerative Energieerzeugung ersetzen. Wir dürfen nicht länger abhängig von ausländischen Rohstoffen sein.

Agrivoltaik: Anbau und PV. Duale Nutzung erhöht die Effizienz und sorgt bei mehr Sonne und heißerem Klima für Bodenschutz und gleichzeitig einen teils besseren Ertrag. © iStock

Dafür setzen wir uns in der Gemeinde ein:

  • Regenerative Energie.  Stromerzeugung über Windkraft und Flächen-PV. Die Finanzierung soll über Bürgerbeteiligungen erfolgen und eine angemessene Rendite für die Einlagen liefern.
  • Nahwärmenetze. Besonders in Gebieten mit Altbauten und hohem Energieverbrauch liefern Wärmenetze z.B. auf Hackschnitzelbasis eine günstige und saubere Energiequelle. Auch hier favorisieren wir Bürgerbeteiligungen.
  • Effiziente Gebäude. Die Sanierung von energiehungrigen Altbauten wird durch Förderprogramme des Bundes unterstützt. Nahezu jedes Gebäude eignet sich zudem für Photovoltaik. Wir sorgen dafür, dass Bürger*innen über Ihre Möglichkeiten informiert und bei der Umsetzung unterstützt werden.

Unsere Gemeinde soll mindestens so viel Energie produzieren, wie sie verbraucht, und dies regenerativ. Das soll unser Ziel sein! Es hilft nicht nur dem Klimaschutz und unserem Geldbeutel, es ist auch ein wesentlicher Standortfaktor. Viele Unternehmen möchten künftig klimaneutral produzieren und damit werben können. Aying könnte Ihnen dazu die Grundlage liefern.

Es gibt viele Möglichkeiten, den Energiebedarf zu verringern und umweltfreundlich Energie zu erzeugen. Mehr noch: regenerative Energie ist preiswert und spült Geld in unsere Kassen.
Uns muss klar sein:  Energiewende, Klimaschutz und unser Wohlstand liegen in unserer eigenen Hand!

Aying, Dezember 2022

Hermann Klein

Gemeinderat, Mitglied im Energiebeirat und im Haushaltsausschuss

 

Verwandte Artikel

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld